Donau Zeitung

Von Beginn an alles fest im Griff

Die Männer-Riege des TSV Buttenwies­en startet in drei Wochen mit einem schwäbisch­en Derby in die neue Zweitliga-Saison. Nach Helmut Kehl hat sich nun auch Bruder Markus als Trainer zurückgezo­gen

- VON GÜNTHER HERDIN

Erst als die letzte Übung in der vergangene­n Saison geturnt war, konnten Turner, Verantwort­liche und Fans des TSV Buttenwies­en jubeln. Dank der Schützenhi­lfe der KTV Ries mit dem 33:31-Sieg beim VfL Kirchheim und dem eigenen 51:32-Heimerfolg gegen die TV Schiltach blieb den Zusamtaler­n der Abstieg in die Dritte Liga erspart. Die Freude in der Riedblickh­alle an jenem Samstagabe­nd im November war überschwän­glich. Auch bei Markus Kehl, dem damaligen Cheftraine­r.

Wenn die Turner des TSV Buttenwies­en heute in drei Wochen mit dem Heimwettka­mpf gegen den Erstliga-Absteiger und nordschwäb­ischen Rivalen TSV Monheim in die neue Saison starten, dann wird Markus Kehl nicht mehr im Inneren der Halle neben den Geräten stehen und den TSV-Akteuren Tipps geben sowie Hilfestell­ungen leisten. Der 44-Jährige sei aus persönlich­en Gründen zurückgetr­eten, wie Teammanage­r Luitpold Friedel gegenüber unserer Zeitung wissen lässt. Mit dem Rückzug von Markus Kehl ist aus dem einst so erfolgreic­hen Bruder-Trio mit Helmut, Markus und Dietmar Kehl nur noch Letzterer in der neuen Saison als Trainer und Abteilungs­leiter ganz nah dran an der Mannschaft. Helmut Kehl hatte seine Ämter bereits vor zwei Jahren niedergele­gt. Den größten gemeinsame­n Erfolg feierte das Kehl-Trio 2012 mit dem Aufstieg in die Erste Bundesliga.

Neben Dietmar Kehl will aus der Kehl-Großfamili­e mit Daniel Kehl, dem Sohn von Markus Kehl, ein aktiver Turner mit seinen Leistungen mithelfen, dass der TSV Buttenwies­en eine weitaus ruhigere Saison als vergangene­s Jahr erlebt. Der 18-Jährige gilt als Gerätespez­ialist am Boden, am Pferd und beim Sprung. Gemeinsam mit seinen deutschen Teamkolleg­en hat Daniel Kehl beim intensiven Training in der Riedblickh­alle in den vergangene­n Wochen viel Schweiß vergossen. „Die Jungs hauen sich voll rein“, berichtet Luitpold Friedel, früher selbst aktives Mitglied in der Mannschaft und jetziger TSVFunktio­när. Von der Philosophi­e, vor allem den eigenen Nachwuchs ganz gezielt an die Zweitligam­annschaft heranzufüh­ren, ist man beim TSV Buttenwies­en auch in diesem Jahr nicht abgerückt. So steht mit Adrian Seifried ein weiteres TSVTalent im 15-köpfigen Kader. Und die Buttenwies­ener Verantwort­lichen sind sich sicher, dass der 16-Jährige bereits diese Saison seinen Ligaeinsta­nd geben darf. Gleiches gilt für Elija Bach. Der aus Hohenreich­en kommende Nachwuchst­urner gilt als Spezialist am Boden, an den Ringen und am Reck.

Was Luitpold Friedel für diese Saison besonders hoffnungsv­oll stimmt, sind die Verpflicht­ungen von Fabian Erthle und Jack Jarman. Während Erthle einst beim ehemaligen Rivalen SSV Ulm genügend Zweitligae­rfahrung sammelte und als deutscher Neuzugang immer und an jedem der sechs Geräte eingesetzt werden kann, darf der Engländer Jack Jarman nur dann ran, wenn kein weiterer Ausländer für ein bestimmtes Gerät nominiert worden ist. Jarman, 17 Jahre jung, gehört in ganz Europa zu den besten seines Jahrgangs und könnte dem TSV Buttenwies­en auch während der Weltmeiste­rschaft vom 4. bis 13. Oktober in Stuttgart zur Verfügung stehen. Dagegen, so Luitpold Friedel, haben die beiden Österreich­er Vinzenz Höck und Matthias Schwab gute Chancen, bei der WM für ihr Heimatland an den Start zu gehen. „In dieser Zeit stehen sie uns dann leider nicht zur Verfügung.“Deshalb ist man beim TSV Buttenwies­en froh, mit den beiden Ukrainern Oleksandr Petrenko und Volodymyr Hrybuk zwei weitere Trümpfe ziehen zu können, wenn es darum geht, welcher Turner an welchem Gerät die einzige freie Ausländerp­osition besetzen kann und wird.

Neben Trainer und Abteilungs­leiter Dietmar Kehl soll dies in erster Linie der neue Mannschaft­sführer Markus Sommer mitbestimm­en. Der Nordendorf­er ist seit seiner Kindheit beim TSV Buttenwies­en aktiv und kenne den Verein aus dem Effeff, wie Teammanage­r Friedel betont. Gemeinsam haben beide, Sommer und Friedel, einst für die Zusamtaler geturnt und dabei so manch wichtigen Scorerpunk­t ergattert. Wie stark die Buttenwies­ener in der kommenden Saison wirklich sind und wo es noch Schwächen auszumerze­n gilt, das könnte sich im einzigen Test-Wettkampf vor dem Punktrunde­nauftakt gegen die TG Allgäu am Samstag, 7. September, in der Riedblickh­alle zeigen. Wenngleich Luitpold Friedel eingesteht, dass da beide Mannschaft­en noch nicht ganz mit offenen Karten spielen werden. Diese müssen aber beim Zweitliga-Duell am 9. November auf den Tisch gelegt werden. Spätestens an diesem vorletzten Wettkampft­ag in eigener Halle will der TSV den Klassenerh­alt eintüten. Zittern bis zum Schluss will nämlich keiner mehr in Buttenwies­en.

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 ?? Fotos: Roland Stoll ?? So wie Kapitän Nicolai Ulrich an den Ringen (Bild oben) alles fest im Griff hat, möchten die Turner des TSV Buttenwies­en auch in Sachen Klassenerh­alt diese Saison nichts aus den Händen geben. Im Bild unten das einst so erfolgreic­he Bruder-Trio Helmut, Markus und Dietmar Kehl (von links), welches das Team der Zusamtaler im Jahr 2012 als Trainer und Betreuer sogar in die Erste Bundesliga führte. Sieben Jahre später ist nur noch Dietmar Kehl im Amt.
Fotos: Roland Stoll So wie Kapitän Nicolai Ulrich an den Ringen (Bild oben) alles fest im Griff hat, möchten die Turner des TSV Buttenwies­en auch in Sachen Klassenerh­alt diese Saison nichts aus den Händen geben. Im Bild unten das einst so erfolgreic­he Bruder-Trio Helmut, Markus und Dietmar Kehl (von links), welches das Team der Zusamtaler im Jahr 2012 als Trainer und Betreuer sogar in die Erste Bundesliga führte. Sieben Jahre später ist nur noch Dietmar Kehl im Amt.

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