Der FCA baut weiter am Kader und holt einen Spieler aus Wolfsburg
Der Bundesligist steht vor der Leihe von Felix Uduokhai vom VfL Wolfsburg. Abgeben will man in Augsburg eine Woche vor Transferschluss keinen Spieler mehr
Augsburg Als Martin Schmidt in der Mixed-Zone der WWK-Arena nach dem 1:1 gegen Union Berlin auf seinen großen Kader – der FC Augsburg hat 35 Spieler unter Vertrag – angesprochen wurde, da brach der Trainer fast in eine Lobeshymne aus. „Ich rede von einem kompletten, kompakten Kader. Es wäre schade, wenn uns da noch einer weggeschnappt würde.“Er sei froh, „wenn es der 2. September abends Mitternacht wäre“. Dann sei das Transferfenster geschlossen, der Deckel drauf. Dass der FCA selbst noch einmal aktiv werde könnte, daran dachte zu diesem Zeitpunkt wohl keiner der Journalisten.
Zumal der Bundesligist erst vergangene Woche mit Stephan Lichtsteiner und Tin Jedvaj zwei hochkarätige Defensivspieler verpflichtet hatte. Doch anscheinend sehen die FCA-Verantwortlichen in diesem Bereich noch Handlungsbedarf. Schon vor einigen Wochen wurde das Innenverteidiger-Talent Felix Uduokhai, 21, vom VfL Wolfsburg mit dem FCA in Verbindung gebracht. Jetzt macht der Bundesligist Ernst. Laut Kicker will Augsburg Uduokhai ausleihen. Recherchen unserer Redaktion bestätigen den Bericht. Der Transfer könnte am Mittwoch über die Bühne gehen. Am Montag trainierte der gebürtige Sachse (Annaberg-Buchholz) mit nigerianischen Wurzeln zwar in Wolfsburg noch mit, doch dann soll es nach Augsburg gehen.
Generell scheint man in Niedersachsen aber große Stücke auf ihn zu halten, wollte ihn auch nicht abgeben, doch Uduokhai will mehr Spielzeit. Die sieht er wohl in Augsburg. Uduokhai ist ein Spieler, mit dem sich der FC Augsburg schon länger beschäftigt hat. Ernsthaftes Interesse von Manager Stefan Reuter bestand schon vor zwei Jahren. Damals war der Defensivspieler mit 1860 München gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen, entschied sich aber letztlich für einen Wechsel nach Wolfsburg.
Am Sonntag beim 3:0-Sieg bei Hertha BSC hatte der U21-Nationalspieler nicht mehr im Kader gestanden. „Es ist so, dass es einen anderen Klub gibt, der großes Interesse an ihm hat und auch ein Angebot hinterlegt hat“, erklärte Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner nach Abpfiff das Fehlen. Um den Spieler zu schützen, hatte Glasner auf Uduokhai verzichtet. „Wir haben vor nicht allzu langer Zeit gesehen, was passieren kann“, spielte er auf den geplatzten Sané-Wechsel zum FC Bayern an. „Da ist mir einfach der Spieler zu viel wert. Wenn er sich verletzt, gibt es drei Verlierer“, zitierte der Kicker den Trainer.
In Augsburg wird Uduokhai die Planstelle des Linksfußes in der Innenverteidigung besetzen. Die war nach dem Hinteregger-Abgang verwaist. Zudem ist mit einer Rückkehr von Abwehr-Chef Jeffrey Gouweleeuw (Adduktorenprobleme) erst im Oktober zu rechnen. Jetzt dürften die Personalplanungen aus Augsburger Sicht abgeschlossen sein. Allerdings könnte es immer noch Veränderungen im Kader geben. Denn Linksverteidiger Philipp Max und Offensivakteur Michael Gregoritsch gelten weiterhin als Wechselkandidaten. Das weiß auch Trainer Schmidt. Doch er will den beiden den Verbleib mit viel Spielzeit schmackhaft machen. So standen sowohl Gregoritsch als auch der wiedergenesene Max (Sprunggelenk) gegen Union in der Startelf.
Und mit jedem Tag, mit dem der 2. September näher rückt, wird das Risiko geringer. „Es muss etwas Außergewöhnliches kommen, wenn wir zu so einem späten Zeitpunkt jemand abgeben sollen. Das kann ich mir aktuell nicht vorstellen“, erklärte Geschäftsführer Sport Stefan Reuter am Samstag. Schränkte aber ein: „Es wird aber nie eine 100-Prozent-Aussage geben. Das geht nicht.“In beide Richtungen.
Reuter geht davon aus, dass Max und Gregoritsch bleiben