Donau Zeitung

Aus der Krise?

Alexander Zverev hat turbulente Zeiten hinter sich. US Open als Neuanfang

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New York Auf dem Weg zurück zu alter Stärke setzt Alexander Zverev auf den Größten seiner Zunft. Fast beiläufig gab der beste deutsche Tennisspie­ler kurz vor den US Open bekannt, dass er von nun an von der Agentur Team 8 betreut wird, an der kein Geringerer als Roger Federer beteiligt ist. Nun wird sich Federer nicht von jetzt auf gleich rund um die Uhr um Zverev kümmern, denn beide sind immer noch Rivalen. Doch die Tatsache, dass sich Zverev der renommiert­en Agentur des Schweizers und dessen bestens vernetzten Agenten Tony Godsick angeschlos­sen hat, zeigt, dass der 22-Jährige dabei ist, sein etwas aus den Fugen geratenes Umfeld neu zu sortieren.

„Jetzt kann ich mich endlich wieder auf Tennis konzentrie­ren“, sagte Zverev vor seinem Erstrunden­Duell in New York gegen Radu Albot aus der Republik Moldau am Dienstag (17 Uhr/Eurosport). Der Streit mit seinem langjährig­en Manager Patricio Apey ist zwar noch nicht geklärt. „Aber jetzt kann sich jemand anderes um mich kümmern, ich habe mehr Zeit für mich“, sagte Zverev erleichter­t. Auch TennisLege­nde Boris Becker lobte die Entscheidu­ng: „Ich glaube, das ist eine gute Nachricht. Das ist auf jeden Fall der erste Schritt in die richtige Richtung“, sagte Becker, der mit der Familie Zverev befreundet ist.

Dass Zverev die Probleme abseits des Platzes beschäftig­t haben, räumte der gebürtige Hamburger auch in New York noch einmal unumwunden ein. Hinzu kam die Trennung von seinem Trainer Ivan Lendl, mit dem die Chemie spätestens seit dem Erstrunden-Aus in Wimbledon nicht mehr stimmte.

Nun setzt Zverev wieder auf die Arbeit mit seinem Vater und erklärte die Suche nach einem zusätzlich­en Coach erst einmal für beendet. „Der Versuch mit einem weiteren Trainer ist nicht gescheiter­t. Ich meine, ich habe die ATP Finals in London so gewonnen, eines der größten Turniere der Welt. Aber im Moment bin ich nicht auf der Suche.“

Zwei wichtige Entscheidu­ngen abseits des Tennisplat­zes sind damit geklärt. Man merkt Zverev in diesen Tagen an, dass er sich ein bisschen befreit fühlt. Beim Kids Day am Wochenende scherzte er ebenso wie beim Medien-Tag mit den Journalist­en. „Mein Hund ist Vater geworden“, verkündete er stolz seinen schönsten Moment in den hektischen und erfolglose­n vergangene­n Monaten. Nun gilt es, diese Lockerheit auf den Platz zu bringen.

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