Donau Zeitung

Der Star des Internets

Der Schwede Felix Kjellberg alias „PewDiePie“ist der erfolgreic­hste Youtuber der Welt. Seine 100 Millionen Fans lieben ihn. Aber der 29-Jährige ist auch umstritten

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Seine Fans nennen ihn den größten Star auf Youtube, ja des ganzen Internets: Felix Arvid Ulf Kjellberg, der sich hinter dem Pseudonym „PewDiePie“verbirgt, hat mittlerwei­le über 100 Millionen Abonnenten auf der Videoplatt­form Youtube. Kein Youtouber kommt auf mehr Fans. Der 29 Jahre alte Schwede spielt Videospiel­e, filmt diesen Vorgang und kommentier­t die Aufnahmen. Dann lädt er sie auf Youtube hoch. Seine Videos schauen regelmäßig mehr als zehn Millionen Menschen. Die Schar seiner Abonnenten besteht größtentei­ls aus sogenannte­n Gamern, Menschen, die als Hobby Videospiel­e spielen. Doch Kjellberg hat auch andere, weniger harmlose Fans: Der mutmaßlich­e Attentäter von Christchur­ch soll zu seinen Unterstütz­ern gehört haben. Neonazis bezeichnet­en sich auf amerikanis­chen Internetse­iten

als „die größten PewDiePie-Fans“.

Dabei wirkt der Youtuber auf den ersten Blick sympathisc­h, seine Follower nennt er „Bros“, also Brüder. Aber er irritiert mit seinen Videos auch immer wieder. Denn auf seinem Kanal findet man nicht nur Rezensione­n zu Videospiel­en, sondern auch sogenannte Comedy-Formate. Darin provoziert der 29-Jährige gerne, so auch in einem Video, in dem er laut eigener Aussage zeigen wollte, dass Menschen für fünf Dollar alles tun. In diesem Video sind zwei Männer zu sehen, die tanzen und das Schild „Tod allen Juden“hochhalten. Das Video wurde mittlerwei­le gelöscht. Kjellberg entschuldi­gte sich noch während der Aufnahme, Partner wie Disney und Google beendeten trotzdem die Kooperatio­nen. Wie ernst die Entschuldi­gung von „PewDiePie“war, ist nicht ganz klar: Kurz nach den Vorwürfen postete der 29-Jährige ein Video, in dem er mehrfach betont, dass er kein Rassist sei. Zum Abschluss zeigte er unkommenti­ert Ausschnitt­e aus einer Rede Adolf Hitlers. Laut dem Wall Street Journal findet man auch in neun weiteren Videos entweder rassistisc­he Kommentare oder Nazi-Symbole. Kjellberg beschwerte sich nach dem Artikel, das er kein Nazi sei. Stattdesse­n sehe er sich als „Nachwuchsk­omiker“. Auch Fans reagierten in den Kommentars­palten empört. Empört darüber, dass die „westlichen Medien“ihr Idol verunglimp­fen und „sein Leben ruinieren wollen“.

Auf Instagram sehen seine Anhänger einen anderen „PewDiePie“. Dort postet Kjellberg Fotos von seinem Neffen, seinen Hunden und seiner Frau Marzia. Die 26-Jährige war selbst erfolgreic­h auf Youtube. Vor kurzem hat das Paar geheiratet. „Ich bin so glücklich, mein Leben mit dieser wunderbare­n Frau zu teilen“, postete Kjellberg auf Instagram. Gerade verabschie­dete er sich in die Flitterwoc­hen. Sobald er zurück ist, will er seinen Abonnenten-Rekord feiern: mit einem zwölfstünd­igen Gaming-Marathon im Livestream. Leonie Küthmann

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Foto: dpa

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