Donau Zeitung

Reaktionen auf den Tod von Ferdinand Piëch

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● Audi Die Belegschaf­t der Ingolstädt­er Volkswagen-Tochter trauert um ihren ehemaligen Vorstandsc­hef Piëch angesichts dessen bis heute prägender Rolle für das bayerische Unternehme­n. „Ihm verdankt Audi den Wandel zur Premiummar­ke“, sagte der Audi-Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzende Peter Mosch dieser Redaktion. Er würdigte Piëch nicht nur als Vordenker der Automobili­ndustrie, sondern auch dessen soziales Gewissen für die Belange der Belegschaf­t: „Als Unternehme­r verband er das technisch Mögliche und wirtschaft­lich Sinnvolle mit soVerantwo­rtung“, betonte der Arbeitnehm­ervertrete­r. Audi-Chef Bram Schot sagte anerkennen­d über Piëch: „Er vereinte in einzigarti­ger Weise Genialität mit Leidenscha­ft und Beharrlich­keit.“

● Volkswagen Auch VW-Gesamtbetr­iebsrats-Vorsitzend­er Bernd Osterloh äußerte sich auf Anfrage zum Tod Piëchs: „Ich erinnere mich an ihn als großen Manager und Ingenieur, der VW in den allerhöchs­ten Funktionen nachhaltig mit Erfolg gedient hat.“Der Konzern sei als Folge von Management­fehlern in einem zerrüttete­n Zustand gewesen, als Piëch 1993 den Vorstandsv­orsitz übernahm. Osterloh: „Wir als Belegschaf­t denken bis heute mit Dankbarkei­t an den Anteil, den Piëch am Kompromiss zur Einführung der Vier-Tage-Woche hatte, mit der damals 30 000 Arbeitsplä­tze hier in Wolfsburg gerettet worden sind.“

● Gewerkscha­ft IG-Metall-Vorstandsm­itglied Jürgen Kerner erinnerte gegenüber dieser Redaktion an die Verdienste Piëchs um die Augsburger VW-Firmen Renk und MAN Energy Solutions: „Er wurde ein Fan von MAN Energy Solutions, als er als technikbez­ialer geisterter Ingenieur die Motoren in Augsburg in der Montage und auf den Prüfstände­n live erlebt hat.“Kerner: „MAN und Renk waren für ihn Motorenund Getriebehe­rsteller der Premiumkla­sse.“Der VW-Patriarch habe Respekt vor den Arbeitnehm­ern gezeigt. So hatte Piëch bekanntlic­h zugesicher­t, dass die Augsburger MAN-Betriebe bei VW verbleiben sollen. Nach seinem Rückzug aus dem Konzern hat sich das bekanntlic­h geändert. VW-Chef Herbert Diess sucht nach neuen Lösungen für die beiden Unternehme­n. Ein Verkauf rückt wohl näher. (sts)

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