Über die Liebe
Charlotte Roche sucht für Arte nach weltweiten Liebesritualen
Sex und Liebe sind für Charlotte Roche vertraute Themen. Für den deutsch-französischen Kultursender Arte ist die Kölnerin auf eine Erkundungsreise rund um den Globus gegangen, um sich damit noch intensiver zu beschäftigen. In ihrer neuen Serie „Love Rituals“sucht sie ab Mittwoch, den 28. August, um 21.35 Uhr in Japan, Kenia, Israel, Indien, Schottland und den USA nach Ritualen der Liebe. In den sechs jeweils 45-minütigen Folgen ist Roche zugleich Erzählerin und Protagonistin. Dabei lässt sie sich in Israel von einer professionellen Kupplerin deren Arbeit erklären und begleitet in Indien verwitwete Frauen, die von ihren Familien nach dem Tod des Mannes verstoßen werden.
„Egal, wie lange die leben, dürfen die nichts mehr machen, was Freude macht. Es ist sehr schwer, da die Contenance zu bewahren. Das sieht man mir in der Sendung auch an“, erzählt Roche im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. In Japan beobachtet sie Menschen, die an schokoladenüberzogenen Lollis in Penisform lutschen. Ältere Frauen schnitzen beim jährlich stattfindenden „Kanamara-Matsuri“-Festival in Kawasaki – übersetzt heißt das so viel wie „Festival des eisernen Schwanzes“– Phallus-Symbole aus Rettichstangen. Ein Priester zündet Räucherstäbchen an und rät seinen Zuhörern implizit, mehr Sex zu haben.
Dass eine Charlotte Roche sich mit Sex beschäftigt, ist so weit nichts Neues. Sie betreibt auch einen Podcast zum Thema. Und eine Lektion hat Charlotte Roche auf ihren Reisen ziemlich schnell gelernt: „Immer wenn es wirklich um etwas geht – dann wird getrommelt.“