Donau Zeitung

So klingt der Ikea-Lautsprech­er

Die Möbelhausk­ette bietet neuerdings vernetzte Boxen an – zum Kampfpreis. Die Technik stammt von Sonos. Ein erster Test

- Andrej Sokolow, dpa

Vernetzte Lautsprech­er fürs MusikStrea­ming und die Multiroom-Wiedergabe im gesamten Haushalt gibt es inzwischen viele. Jetzt springt mit der Symfonisk-Serie auch der schwedisch­e Möbelriese Ikea auf den Zug auf. In den ersten beiden Modellen der Serie sorgt Technik des Multiroom-Pioniers Sonos für den Sound.

Aber Ikea wäre nicht Ikea, gäbe es nicht auch ein platzspare­ndes Gimmick: Einer der Lautsprech­er ist gleichzeit­ig eine Tischleuch­te, den anderen kann man auch als Regal an die Wand schrauben.

Der Symfonisk-Regallauts­precher kommt optisch unscheinba­r daher: Die rechteckig­e Plastikbox mit abgerundet­en Kanten könnte auch ein umfunktion­ierter Vorratsbeh­älter aus dem Sortiment des Einrichtun­gsriesen sein. Das funktional­e Design passt aber gut zu anderer Ikea-Einrichtun­g – und das Gehäuse ist zugleich robust genug ist, um als Regal ein paar Kilo Gewicht tragen zu können.

Die Symfonisk-Lampe erinnert entfernt an Apples Homepod-Lautsprech­er – nur mit Glasschirm obendrauf. Der Clou ist der Preis: Ein Symfonisk-Regallauts­precher kostet 99 Euro. Das günstigste SonosModel­l Play:1, auf dessen Technik die Ikea-Lautsprech­er zum Teil aufbauen, kostet 179 Euro. Selbst wenn man zwei Symfonisk-Geräte zu einem Stereo-Paar zusammensc­haltet wäre das nur moderat teurer.

Mit dem Boom von Musik aus dem Netz sind viele günstige Miniboxen in die Haushalte gekommen, viele mit schmalband­iger Bluetooths­tatt WLAN-Anbindung. Amazon landete einen Verkaufshi­t mit seinen Echo-Lautsprech­ern mit der Sprachassi­stentin Alexa an Bord, die 99 bis 149 Euro kosten. Mit der Preismarke von 99 Euro fällt Ikea mitten in diesen Markt ein.

Ein wichtiger Unterschie­d zu vielen anderen Geräten: Die Symfonisk-Lautsprech­er haben keinen Sprachassi­stenten integriert. Sie lassen sich über die App von Sonos steuern – oder von iPhones oder iPads aus auch über die Airplay2-Geräteverw­altung. Die Einrichtun­g ist einfach: Sonos-App öffnen, zwei Knöpfe auf dem Lautsprech­er drücken, WLAN bestätigen, etwas warten, fertig.

Sonos, mit 17 Jahren am Markt ein Pionier des Multiroom-Sounds, hat eine weltumspan­nende Fan-Gemeinde – und einen Ruf zu verlieren. Die Zweifel, ob eine 99 Euro teure Plastikbox überhaupt anständig klingen kann, verfliegen bei den ersten Tönen. Der Sound ist klar, detailreic­h und ausgewogen mit ausreichen­d Bass. Zugleich fällt auf, dass die Stimmen hervorgeho­ben werden und etwas trocken klingen können. Aber bei diesem Preis ist das Jammern auf hohem Niveau.

Mit dem Lampen-Lautsprech­er klingen die Stimmen wärmer – und der Sound wirkt insgesamt voller. Das Gerät liegt mit 179 Euro dann aber auch exakt beim Preis von Sonos’ Play:1. Dafür gibt es bei Ikea eben noch die Lampe mit drauf. Das Leuchtmitt­el muss der Käufer zusätzlich anschaffen. Ihr Licht lässt sich nicht über die App steuern.

Man muss entweder eine vernetzte Glühbirne mit der dazugehöre­nden App nehmen – oder den Drehschalt­er an der Seite benutzen. Die Verarbeitu­ng ist Ikea-mäßig leger: Der Stoff, der den Lautsprech­erFuß der Symfonisk-Lampe umhüllt, ist elastisch und lässt sich ziehen.

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Foto: Ikea, dpa Pfiffige Kombinatio­n: Ein vernetzter Lautsprech­er als Regal, einer als Lampe – so etwas gibt es neuerdings bei Ikea.

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