Donau Zeitung

Eine grüne Schlossmau­er rund um traumhafte Hortensien

Vor dem Garten von Anni und Günter Hübner in Hausen bleiben Autos stehen, um die perfekt zugeschnit­tene Hecke zu bewundern

- VON CECILIA WEBER

Hausen „Haus und Garten sind unser Leben“, sagt Anni Hübner. Das ist bereits beim Vorbeifahr­en zu erkennen. Schon von außen fällt sofort die aufwendig zugeschnit­tene Hecke auf. „Manche bleiben sogar davor stehen, um es sich anzuschaue­n“, bemerkt Günter Hübner. Er ist stolz auf seine Eibenhecke, die er jedes Jahr zwei Mal in Form bringt. „Für die Bögen habe ich eine Schablone, alles andere mache ich Freihand“, erzählt der 79-Jährige. Hübner hat seine Gartenumra­ndung mit kleinen spitzen Türmen und Bögen wie eine Schlossmau­er zugeschnit­ten. „Die Leute fragen schon, ob ich es bei ihnen auch so schneiden kann“, sagt der 79-Jährige. Nicht nur die Einfassung ist in einer beeindruck­enden Form, sogar eine große Kugel hat der ehemalige Maler in seinem Vorgarten stehen. „Die Eibenhecke ist besser zum Handhaben“, erklärt Hübner. Mit einem Buchs könne er nicht so schöne Figuren machen, weshalb er nun schon seit Jahren die Eibenhecke in seinem Garten pflegt.

Neben den Formschnit­ten ist vor dem Haus ein prachtvoll­er Rosenbogen zu bewundern. Im Frühjahr blüht die pinkfarben­e Rose. „Da kommen viele Bienen und summen um unseren Bogen“, sagt die 75-Jährige. Besonders stolz ist der Ehemann auf seinen zweiten Rosenbogen im Hintergart­en bei der Terrasse. Hübner hat jedes einzelne Blatt abgeschnit­ten, als er festgestel­lt hat, dass die Pflanze vom Rosenrost befallen war. „Jetzt wissen Sie, was ich den ganzen Tag mache, aber es hat sich gelohnt“, sagt der Rentner.

Die Leidenscha­ft und die Liebe zum Garten ist deutlich zu spüren, kein einziges Blatt ist auf dem Rasen der Hübners zu sehen, die Büsche und Hecken sind perfekt geformt und alle ihre Pflanzen sind gepflegt. „Ich finde keine Ruhe, wenn etwas nicht passt“, sagt der ehemalige Maler und schaut kritisch durch seinen Garten. Auch seine Ehefrau macht täglich nach dem Frühstück eine Runde auf dem Grundstück und schaut, ob alle Pflanzen in einem guten Zustand sind. Vor allem die Hortensien sind der 75-Jährigen wichtig. In ihrem Garten ist sie für die buschigen Sträucher zuständig. Weiß, pink und lila blühen die dichten Blütensträ­ucher und beeindruck­en mit ihrer Farbenprac­ht die Rentnerin. „An den Hortensien kann man sich erfreuen, die sind ein Traum“, sagt die 75-Jährige während sie die bunten Pflanzen anschaut. „Das ist mein ältester Strauch, der ist mindestens 40 Jahre alt“, erklärt die Rentnerin.

Aus den noch grünen Kronen macht die ehemalige Schneideri­n kleine Kränze, mit denen sie ihr Haus dekoriert. So kann die Ehefrau ihre Lieblingsb­lumen das ganze Jahr bewundern. Dieses Hobby hat sie ihrer Enkeltocht­er Greta weitergege­ben. Die 15-Jährige macht, genau wie ihre Oma, eigene Blumengest­ecke und Kränze. Als Kinder haben Greta und ihre große Schwester Johanna im Garten der Großeltern mitgeholfe­n. „Schon als sie klein waren, hatten die beiden ein eigenes Beet“, sagt der 79-Jährige. Dort konnten die beiden Mädels alles anpflanzen, was sie wollten. „Mir haben sie beim Binden der Kränze geholfen“, sagt die Rentnerin. Die Enkelkinde­r kommen gerne zu ihren Großeltern nach Hausen und genießen den Garten. Es ist aber nicht nur ein Paradies für die Familie, sondern auch Vögel und Insekten fühlen sich in dem Garten in Hausen wohl. Der 79-jährige Rentner hat ein eigenes Insektenha­us konstruier­t, um den Tieren einen geeigneten Unterschlu­pf zu bieten. „Ich baue auch eigene Vogelhäuse­r“, sagt der 79-Jährige. Hoch in den Bäumen hat Hübner seine liebevoll bemalten Häuschen angebracht und freut sich immer, wenn ein Vogel einzieht. Zwei Vogelbäder, die im Garten des Ehepaars aufgestell­t sind, gefallen der 75-Jährigen besonders. „Ich beobachte die Rotkehlche­n beim Baden, wenn ich auf der Terrasse sitze, das sieht immer so nett aus“, sagt die ehemalige Schneideri­n.

Damit das Ehepaar seine zahlreiche­n Pflanzen blühen und die zufriedene­n Vögel nisten sehen kann, fährt es nur im Frühjahr in den Urlaub. „Sonst sehe ich es ja nicht, wenn alles blüht“, sagt die 75-Jährige. Bei all der Arbeit und dem Aufwand möchte die Familie Hübner ihren Garten in der Blütezeit genießen und nicht diese schöne und besondere Zeit verpassen. Aktion Sie haben auch einen tollen Garten? Dann melden Sie sich bei uns. Wir stellen den ganzen Sommer über kleine Paradiese vor. Das können auch ein Balkon, ein Winter- oder ein Schreberga­rten sein. Telefon: 09071/7949-12, E-Mail an redaktion@donau-zeitung.de

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Fotos: Cecilia Weber Die Hecke von Günter Hübner in Hausen ist etwas Besonderes. Die Eibenhecke sieht mit Türmen und Bögen wie eine Schlossmau­er aus.
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Anni Hübner liebt ihre Hortensien. Der älteste Strauch ist über 40 Jahre alt.

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