Zwei Wasserwerke rücken enger zusammen
Sontheim und Giengen beschließen eine Kooperation. Davon sind auch Bächingen und Medlingen betroffen
Sontheim Die Gemeindewerke Sontheim und die Stadtwerke Giengen werden im technischen Bereich der Wasserversorgung zusammenarbeiten. Die Kooperation erstreckt sich auch auf die Anlagen des Zweckverbands „Wasserversorgung Brenzgruppe“. Für den Zweckverband mit seinen weiteren Mitgliedern – die Gemeinden Bächingen und Medlingen – hat Sontheim die Betriebsführung inne. Die Ortsnetze von Medlingen und Bächingen werden weiterhin von der jeweiligen Gemeinde selbst betreut. Ein entsprechender Vertrag wurde von Bürgermeister Matthias Kraut und Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Koller unterzeichnet. Die Stadtwerke Giengen werden damit mit der technischen Betriebsführung beauftragt. Hintergrund sind laut Pressemitteilung immer weiter steigende gesetzliche Anforderungen zum Betrieb von Wasserwerken. Die Vertragspartner erhoffen sich durch die Zusammenarbeit auch eine Stärkung der regionalen Wasserwerke insgesamt.
Die Initiative für die Vergabe der technischen Leistungen an einen externen Dritten ging Ende vergangenen Jahres vom Sontheimer Gemeinderat aus. Anstatt die Stelle des sogenannten Wassermeisters neu zu besetzen, wurde beschlossen, zunächst diese Möglichkeit zu überprüfen. Wichtig war dem Gemeinderat schon damals, dass die Kosten nicht höher sein dürften, als die Anstellung eines eigenen Wassermeisters. Ein eventueller zukünftiger Partner sollte auch aus der Region sein und möglichst Erfahrungen im kommunalen Bereich mitbringen.
„Ich bin der Überzeugung, dass kleinere Wasserwerke – wie unseres in Sontheim – nur dann bestehen können, wenn sie in ein System regionaler Partnerschaften eingebettet sind“, so Bürgermeister Kraut bei der Vertragsunterzeichnung. Mit den Giengener Stadtwerken habe man nun einen Partner gefunden, der Regionalität nicht nur praktiziere, sondern mit verschiedensten Modellen der Zusammenarbeit mit anderen Werken und Gemeinden auch entsprechende Erfahrungen nachweisen könne. „Wir werden auch qualitativ davon profitieren.“Der Bächinger Bürgermeister Roland Grandel äußerte sich vor allem auch deshalb zufrieden, da die Betriebsführung für den Zweckverband auf lange Sicht nicht teurer werde als bisher. Sein Medlinger Amtskollege Stefan Taglang erhofft sich mit der Zusammenarbeit vor allem auch technisch-qualitative Verbesserungen – beispielsweise bei der Reduzierung von Wasserverlusten.
Für die Medlinger und Bächinger Einwohner ändert sich durch den Übergang auf die Giengener Stadtwerke laut Pressemitteilung nichts. Ansprechpartner in allen Fragen der Wasserversorgung sind weiterhin die jeweiligen Gemeinden. Anders in Sontheim. Dort wenden sich die Einwohner bei technischen Fragen zum Thema Wasser künftig an die Stadtwerke Giengen.