Kann man täuschend echte Veggieburger selber machen?
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. Mit einfachen Mitteln kann man sich seinen fleischähnlichen veganen „Wunderburger“auch zu Hause selber basteln. Wir kennen das: Zurzeit sind Veggieburger ein Riesentrend, so dass die kleine amerikanische Firma „Beyond Meat“mit ihren Bratlingen aus Erbseneiweiß an der Börse Milliarden Dollar wert ist und zahlreiche Nachahmer findet. Offenbar mögen’s auch amerikanische Vegetarier gern blutig: Dank Roter-Bete-Farbstoff sehen die Burger beim Anbeißen fast wie rohes Hackfleisch aus und vor allem das Mundgefühl ist täuschend echt.
Wer einfach reinbeißt, merkt bei den Fake-Fleisch-Burgern meist erst bei konzentriertem Schmecken, dass es kein echtes pures Rindfleisch ist. Aber als Bratwurstfüllung könnten die meisten modernen Veggieburger durchgehen. Wenn man die „BeyondMeat“-Patente durchliest, kann man aber vermuten, dass die Industrieprodukte neben der langen
Zutatenliste noch diverse nicht kennzeichnungspflichtige Stoffe enthalten. Unseren „Wunderburger“wollen wir deshalb einfach halten und dezent im Geschmack.
Die Basis ist Seitan. Das Eiweiß aus Weizenmehl sorgt unter anderem dafür, dass uns Nudeln richtig satt machen und macht als Weizenkleber Teige geschmeidig. Die Japaner verwenden Seitan bereits seit Jahrhunderten als Fleischersatz. Außerdem brauchen wir vegane Worcestersoße, Essig, Rote-Bete-Saft und 75 Gramm Palmin-Kokosfett. Für 500 Gramm Bratlinghack nehmen wir 250 Gramm Seitan-Pulver.
Zunächst mischen wir 250 Gramm Wasser mit vier Esslöffeln Rote-Bete-Saft, einem Esslöffel Worcestersoße, zwei Esslöffel Essig und einem Teelöffel Salz. Von der Flüssigkeit nehmen wir 110 Milliliter ab und verkneten sie mit 100 Gramm Seitanpulver. Den Teigfladen kochen wir 15 Minuten in Salzwasser, danach häckseln wir das „Fake-Steak“mit dem Messer oder Mixer klein. Die Brösel mit dem restlichen Seitanpulver gut vermischen und dann mit dem restlichen Rote-Bete-Wasser verkneten. Kokosfett in kleine Brösel schneiden oder häckseln und unterkneten.
Burger formen und pressen. Nun am besten 20 Minuten im Wasserdampf dämpfen. Es geht auch, sie eineinhalb Minuten in die Mikrowelle zu stecken: Dann blubbert der Teig auf, und wir stecken ihn sofort noch mal in die Burgerpresse. Mit Steakpfeffer würzen, bei sanfter Hitze anbraten und ab in die Hamburger-Semmeln. Michael Pohl