Tierisch gute Idee
Warum das Gutgemeinte auch seine Tücken haben kann
Man kann von der Tierrechtsorganisation Peta ja halten, was man mag, aber einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihr nicht absprechen. Ihr jüngster Coup: Die Forderung, Jesus möge doch bei den Oberammergauer Passionsspielen nicht mehr auf einem
Esel, sondern auf einem ElektroTretroller nach Jerusalem einziehen. Kann man lustig finden. Oder ernst. So wie Peta.
Nun ist über Tierquälerei nicht zu spaßen. Dafür ist das Thema zu ernst. Und die Idee mit dem E-Scooter vielleicht ja gar nicht so irrsinnig, wie sie zunächst klingen mag. Denn tatsächlich müssen Tiere viel zu oft herhalten, um uns Menschen einen großen Auftritt zu bereiten. Muss doch nicht sein. Allerdings haben die tiergerechten Alternativen mitunter so ihre Tücken. Man stelle sich vor, wie Jesus mit seinem E-Scooter den Ölberg hinunterrattert – ehe ihn das Jerusalemer Kopfsteinpflaster unsanft ausbremst. Man stelle sich vor, wie das nächste royale Paar bei der Hochzeit aus Tierschutzgründen in eine selbstfahrende E-Kutsche steigt – deren Navi die Einfahrt zum Palast verpasst. Und man stelle sich vor, wie Wladimir Putin mit nacktem Oberkörper auf dem E-Bike durch die sibirische Wildnis reitet – und große Mühe hat, einem Braunbären zu entkommen. Herrlich!
Ob das wirklich zu mehr Tierschutz führt? Fraglich. Dass manche Peta-Aktion etwas bewirken kann, zeigte sich im mittelfränkischen Wassertrüdingen, wo traditionsgemäß die Karpfensaison eröffnet wurde. Vergangenes Jahr ein Riesenaufreger. Wie es dieses Jahr lief, lesen Sie auf Bayern.