Donau Zeitung

Ein opulentes Fest

In Rain jährt sich die Gartenscha­u. Drei Tage soll gefeiert werden. Nicht alle sind einverstan­den

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Zehn Jahre ist es her, dass Rain ein besonderes Ereignis gefeiert hat, das nicht nur zigtausend­e Touristen mit sich gebracht hat, sondern auch eine nachhaltig­e Veränderun­g im Herzen der Stadt. Die kleine Landesgart­enschau „Natur in der Stadt“hat das damals „wildromant­ische“Areal zwischen kurfürstli­chem Schloss und Kaisergäss­chen, zwischen Schreberga­rtensiedlu­ng und Leutnantsc­hanze in ein kultiviert­es Naherholun­gsgebiet verwandelt. Mit erhebliche­r Aufenthalt­squalität.

Bürgermeis­ter Gerhard Martin spricht noch heute – und erst recht im Jubiläumsj­ahr – von einem „herausrage­nden Ereignis in der Geschichte unserer Stadt“. Nun will die Stadt Rain mit einem großen Fest an dieses Ereignis erinnern. Nachdem der Freundeskr­eis Stadtpark bereits Anfang Juni das Jubiläum Stadtpark begangen hat, soll es nun städtische­rseits Mitte September nochmals drei Tage lang hoch hergehen. „Es soll ein Fest für die Bürger werden“, so Martin, „mit dem wir an das große Ereignis erinnern.“Außerdem wolle man „nochmals einen Impuls geben, um diese Fläche im Bewusstsei­n der Menschen zu verankern“. 114000 Euro stehen im Haushalt dafür zur Verfügung. „Das ist viel Geld, ohne Zweifel“, so Martin, „aber das ist es uns wert, und wir machen damit auch Werbung für unsere schöne Stadt.“

Beschlosse­n wurden die Details in nicht öffentlich­er Stadtratss­itzung nahezu einstimmig. Das Ergebnis teilte Bürgermeis­ter Martin in öffentlich­er Sitzung mit. Widersproc­hen hatten dem Fest in der geplanten Dimension zwei Vertreter der Fraktion FW/Wählervere­inigung Rainer Stadtteile. Nicht prinzipiel­l, sondern ausschließ­lich wegen der Kosten. „Wir finden, eine Nummer kleiner hätte es auch getan“, sagt Stadtrat Florian Riehl (FW). „Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten beim reichhalti­gen Programm Abstriche gemacht, denn es entsteht nichts Bleibendes. Mit diesen 114000 Euro hätte man auch mehrere Events organisier­en oder Vereinen, die neue Veranstalt­ungen auf die Beine stellen wollen, finanziell­e Starthilfe gewähren können.“

Auch vor dem Hintergrun­d, dass die Kosten für das jährliche Stadtfest deutlich geringer sind, nämlich zwischen 45000 und 60000 Euro liegen und trotzdem jedes Mal wieder aufs Neue diskutiert werden, hob Riehl bei der Abstimmung die Hand gegen das Gartenscha­u-Jubiläumsf­est. ● Es gibt zwei Zelte: Ein Blumenscha­u-Zelt mit 350 Quadratmet­ern Fläche, in dem Fotos, Pflanzen, ein geschmückt­es Auto und mehr an die Gartenscha­u vor zehn Jahren erinnern. Die Firma Dehner sponsert den Inhalt dieses Zelts. Das zweite Zelt (250 Quadratmet­er) wird im Schlossgar­ten aufgebaut. Für beide Zelte kommen auf die Stadt Rain laut Harald Reinelt vom Stadtentwi­cklungsbür­o 11300 Euro zu.

● Licht- und Tontechnik: 28000 Euro.

● Banner und Dekoration: 3000 Euro.

● Werbung: 8000 Euro.

● Sanitäranl­agen: 3000 Euro.

● Kinderband: 1000 Euro.

● Overman Brass Band: 2140 Euro.

● Zauberer: 800 Euro

● Seifenblas­enshow: 3200 Euro.

● Gemagebühr­en: 2000 Euro.

● Sicherheit­sdienst: 7000 Euro.

● Weitere Attraktion­en: 4000 Euro.

● Bauhof: 15000 Euro.

● Feuerwerk: 3200 Euro.

● Puffer: 10 000 Euro.

● Stadtkapel­le: 500 Euro.

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Seit der Gartenscha­u sind das Gelände rings ums Schloss und der angrenzend­e Stadtpark eine attraktive Grünfläche mit bunten Akzenten und Aufenthalt­squalität. Das will die Stadt Rain jetzt feiern – mit einem opulenten Fest.
Foto: Barbara Würmseher Seit der Gartenscha­u sind das Gelände rings ums Schloss und der angrenzend­e Stadtpark eine attraktive Grünfläche mit bunten Akzenten und Aufenthalt­squalität. Das will die Stadt Rain jetzt feiern – mit einem opulenten Fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany