Ein opulentes Fest
In Rain jährt sich die Gartenschau. Drei Tage soll gefeiert werden. Nicht alle sind einverstanden
Rain Zehn Jahre ist es her, dass Rain ein besonderes Ereignis gefeiert hat, das nicht nur zigtausende Touristen mit sich gebracht hat, sondern auch eine nachhaltige Veränderung im Herzen der Stadt. Die kleine Landesgartenschau „Natur in der Stadt“hat das damals „wildromantische“Areal zwischen kurfürstlichem Schloss und Kaisergässchen, zwischen Schrebergartensiedlung und Leutnantschanze in ein kultiviertes Naherholungsgebiet verwandelt. Mit erheblicher Aufenthaltsqualität.
Bürgermeister Gerhard Martin spricht noch heute – und erst recht im Jubiläumsjahr – von einem „herausragenden Ereignis in der Geschichte unserer Stadt“. Nun will die Stadt Rain mit einem großen Fest an dieses Ereignis erinnern. Nachdem der Freundeskreis Stadtpark bereits Anfang Juni das Jubiläum Stadtpark begangen hat, soll es nun städtischerseits Mitte September nochmals drei Tage lang hoch hergehen. „Es soll ein Fest für die Bürger werden“, so Martin, „mit dem wir an das große Ereignis erinnern.“Außerdem wolle man „nochmals einen Impuls geben, um diese Fläche im Bewusstsein der Menschen zu verankern“. 114000 Euro stehen im Haushalt dafür zur Verfügung. „Das ist viel Geld, ohne Zweifel“, so Martin, „aber das ist es uns wert, und wir machen damit auch Werbung für unsere schöne Stadt.“
Beschlossen wurden die Details in nicht öffentlicher Stadtratssitzung nahezu einstimmig. Das Ergebnis teilte Bürgermeister Martin in öffentlicher Sitzung mit. Widersprochen hatten dem Fest in der geplanten Dimension zwei Vertreter der Fraktion FW/Wählervereinigung Rainer Stadtteile. Nicht prinzipiell, sondern ausschließlich wegen der Kosten. „Wir finden, eine Nummer kleiner hätte es auch getan“, sagt Stadtrat Florian Riehl (FW). „Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten beim reichhaltigen Programm Abstriche gemacht, denn es entsteht nichts Bleibendes. Mit diesen 114000 Euro hätte man auch mehrere Events organisieren oder Vereinen, die neue Veranstaltungen auf die Beine stellen wollen, finanzielle Starthilfe gewähren können.“
Auch vor dem Hintergrund, dass die Kosten für das jährliche Stadtfest deutlich geringer sind, nämlich zwischen 45000 und 60000 Euro liegen und trotzdem jedes Mal wieder aufs Neue diskutiert werden, hob Riehl bei der Abstimmung die Hand gegen das Gartenschau-Jubiläumsfest. ● Es gibt zwei Zelte: Ein Blumenschau-Zelt mit 350 Quadratmetern Fläche, in dem Fotos, Pflanzen, ein geschmücktes Auto und mehr an die Gartenschau vor zehn Jahren erinnern. Die Firma Dehner sponsert den Inhalt dieses Zelts. Das zweite Zelt (250 Quadratmeter) wird im Schlossgarten aufgebaut. Für beide Zelte kommen auf die Stadt Rain laut Harald Reinelt vom Stadtentwicklungsbüro 11300 Euro zu.
● Licht- und Tontechnik: 28000 Euro.
● Banner und Dekoration: 3000 Euro.
● Werbung: 8000 Euro.
● Sanitäranlagen: 3000 Euro.
● Kinderband: 1000 Euro.
● Overman Brass Band: 2140 Euro.
● Zauberer: 800 Euro
● Seifenblasenshow: 3200 Euro.
● Gemagebühren: 2000 Euro.
● Sicherheitsdienst: 7000 Euro.
● Weitere Attraktionen: 4000 Euro.
● Bauhof: 15000 Euro.
● Feuerwerk: 3200 Euro.
● Puffer: 10 000 Euro.
● Stadtkapelle: 500 Euro.