Familienspaß af zwei Rädern
Burgau war am Wochenende das Zentrum des tourismus. Von der Markgrafenstadt aus starten tausende Radler auf gut ausgeschilderten Strecken durch den nördlichen Landkreis Gürg und in den Nachbarlandkreis. Wo es nächstes Jahr stattfindet
Burgau/Landkreis
Schon eine ganze Weile vor Beginn des 15. Donautal-Radelspaßes herrsche bei der Zentralveranstaltung bei der Burgauer Grundschule am Sonntag reger Betrieb. Die größte Radveranstaltung in ganz Schwaben will Natur, Kultur und Genuss unter einen Hut bringen – der Radelspaß sei die Veranstaltung schlechthin, sagen Landrat Hubert Hafner und Dillingens Landrat Leo Schrell in ihren Grußworten. „Ein tolles Ereignis in der Region – was gibt es Schöneres als in der Natur zu radeln“, schließen sich Burgaus Bürgermeister Konrad Barm und Christian Blümm von Hauptsponsor Erdgas Schwaben an.
Also: Gemeinsam vor der Bühne ein bisschen aufwärmen und ab an den Start. Entweder die 13 Kilometer lange AOK-Familienrunde über Mindelaltheim und Konzenberg, oder die mittlere Runde über Limbach, Wettenhausen und Jettingen. Richtig zur Sache geht es bei der 62-Kilometer-Strecke über Dürrlauingen nach Aislingen und über den Holzwinkel, Freihalden und Jettingen wieder zurück. Erst einmal für die kurze Strecke haben sich die Familien Enzler und Wohnhas aus Burgau entschieden. Für Familien mit Kindern sind sie ideal. „Wir haben Premiere und sind das erste Mal dabei“, sagen sie. Überhaupt sind zahlreiche Familien, Gruppen und Teams unter den Teilnehmern. Das Burgauer Osswald- sowie das Flowers and More-Team gehen auf die mittlere Tour und kommen damit auch pünktlich zur Fahrradsegnung: Nach dem Gottesdienst segnet Pfarrer Soni Abraham im Wettenhauser Klosterhof die vielen Räder. „Toll, wenn man sieht, was die Leute entlang der Strecke so bieten“, sagt Lothar Kempfle vom Veranstalter Donautal-Aktiv. Während bei der Zentralveranstaltung auf der Showbühne ein abwechslungsreiches Programm und zahlreiche Informationen zu den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung geboten sind, warten entlang der Strecken zahlreiche Aktionen und allerlei Kulinarisches, teilweise mit Blasmusikbegleitung, auf die Radler. Ob im Arboretum in Freihalden, beim Torflehrpfad in Jettingen oder bei Ebersbach, w der Verein Bündnis Mensch un Natur auf die Natur aufmerksam macht – es gibt viel zu erleben „Traumhaft, entlang der Feldweg und Waldwege zu radeln“, mein Dieter Seibold aus Burgau.
Etwas Pech dagegen haben I Böse und Florian Einsiedler mit ih rem Tandem: Erst löst sich ein Pe
Toll, wenn man sieht, was die Leute entlang der Strecke alles bieten.
Lothar Kempfle von Donautal-Ak
dal, dann folgt auch noch ein Plat fuß. Dafür sind sie Bei Dentatu vom Eichberg, dem Burgauer Ri terpoeten gut aufgehoben: Der e zählt, während Abu’s mobiler Fah radservice das Tandem wieder Gang setzt. Seine schwäbische „Versla“vereinen „Kultur und Re paratur“, wie die beiden Tandem fahrer schmunzelnd bemerken.
Dem 15. Radelspaß folgt im kom menden Jahr der 16., nämlich m der Zentralveranstaltung in Wertin gen. Am Ende der Veranstaltun
rgibt Burgaus Bürgermeister nrad Barm das symbolische Rapaß-Fahrrad an Wertingens eiten Bürgermeister Johann ll. ernhard, Ferdinand und Benet wollen unbedingt nach Mindeleim. Die drei Brüder radeln mit n Eltern Ulla und Andreas von nzenberg auf einer alternativen te und steigen dort in die lange ndstrecke Donautal L über 62 ometer ein. „Wir sind bestimmt on zum zehnten Mal beim Radelß dabei“, sagt Papa Andreas. weil machen die Buben unter eitung der Bow Targets aus Elach eine gute Figur – und treffen Anhieb die Scheiben. ann geht es steil den Berg hinauf htung Dürrlauingen. Aber wo es f geht, ist ja auch die Abfahrt ht weit. Aufmunternde Sprüche „gleich ist es geschafft“oder 00 Meter bis zum Pitstop“stean solchen Steigungen. Und so ie Strecke für manch Ungeübten on eine konditionelle Herausforung. Darum tut es gut, wenn die lnehmer alle paar Kilometer an r der 25 Raststationen essen und ken können. Die örtlichen Vereine haben sich unendlich viel Arbeit gemacht, den 15. Donautal-Radelspaß zu einer erfolgreichen Veranstaltung zu machen und sich in bester Weise zu präsentieren.
Früh am Vormittag bereits eine Fischsemmel oder frittiertes Karpfenfilet – für manchen Radfahrer, der bereits eine Anfahrt bis Burgau zurückgelegt hat, ist das kein Problem. Immerhin werden beim emsigen Treten in die Pedale jede Menge Kalorien verbraucht. Kulinarisch ist für jeden etwas dabei: Ob Burger vom selbst gezogenen Angusrind der Familie Neidlinger in Baumgarten oder der Schweinehals am Feuerwehrhaus in Holzheim: Seit fünf Uhr am Morgen liegen etwa 75 Kilogramm Fleisch im selbst gebauten Smoker von Daniel Müller. Feuerwehr und Brezgabar sind nicht nur im gleichen Vereinsheim untergebracht, sie stemmen mit etwa 50 Helfern die Bewirtung der hungrigen Gäste. Es hat sich herumgesprochen, dass die Holzheimer eine Delikatesse anbieten. Darum ist gegen 13 Uhr nur noch etwa ein Drittel des Fleisches übrig.
Der Anstieg danach hat es wieder in sich: Auf Schotter geht es hinauf, zwischen Mais und Sonnenblumen. Glücklicherweise ist es kühl, die Sonne würde den eingewachsenen Weg in einen Backofen verwandeln. Mancher Radfahrer geht da lieber zu Fuß – außer die Pedelec-Fraktion. Der Anteil der Räder mit elektrischem Zusatzmotor nimmt deutlich zu. Spielerisch leichtfüßig strampeln die modernen Mountainbikes über die Steinpiste hinweg.
Wenig später fallen die ersten Tropfen. In Waldkirch wird es Schnürlregen und in Winterbach schüttet es. Wer da innerhalb von zwei Minuten nicht unter ein Dach flüchten kann, ist nass bis auf die Unterhose. Der guten Stimmung macht das keinen Abbruch. Tapfer wird weitergeradelt und immer wieder gibt es wärmende Getränke und selbst gebackenen Kuchen.
Die ganze große Runde schaffen dann nur die Frühaufsteher oder Unerschrockenen. Fazit: Eine tolle Veranstaltung für alle Generationen, die bei besserem Wetter alle belohnt: Bis zum nächsten Jahr in Wertingen.
Viele weitere Fotos finden Sie unter donau-zeitung.de/lokales