Eine tödliche Gefahr im Wald
Die Eschen sterben und fallen. Forstbetriebsleiter Weixler sagt: Die Bilanz ist erschreckend
Landkreis Vor etwa zehn Jahren wurde das Eschentriebsterben in Bayern erstmals nachgewiesen. Die Bilanz ist laut Helmut Weixler, Forstbetriebsleiter im Forstbetrieb Kaisheim, erschreckend. Die für die Eschen tödliche Pilzkrankheit ist mittlerweile in ganz Bayern zu beobachten.
Verursacher dieser Krankheit ist das Falsche Weiße Stängelbecherchen, ein aus Ostasien eingeschleppter Pilz. Dieser befällt sowohl junge als auch alte Bäume und zunächst die Blätter, von wo er über die Blattstiele in das Holz vordringt. Die befallenen Zweige und Äste sterben ab. Die Bäume bilden Ersatztriebe, um wieder neue Blätter auszutreiben. Dadurch verbuscht die Baumkrone zusehends. Durch steten Neubefall verliert der Baum immer mehr Blattmasse und stirbt letztlich ab. Der geschwächte Baum ist zudem leichtes Opfer für Sekundärschädlinge wie den Eschenbastkäfer oder den Hallimasch. Letzterer dringt in die Wurzel ein und zersetzt diese in kurzer Zeit. Weixler warnt eindringlich vor diesen Gefahren, die von absterbenden oder abgestorbenen Eschen ausgehen: „Selbst bei Windstille können unvermittelt abgestorbene Äste aus der Baumkrone herabfallen oder sogar ganze Bäume umstürzen. Eschenholz wird von Pilzen rasch zersetzt, insbesondere die Wurzeln. Die meist hohen Bäume mit ihren breiten Kronen sind dann für Waldbesucher eine tödliche und schwer einzuschätzende Gefahr.“
In den kommenden Wochen werden die Mitarbeiter des Forstbetriebs Kaisheim stark erkrankte oder abgestorbene Bäume entlang von Wanderwegen oder Straßen fällen, so Weixler: „Damit verringern wir die Gefährdung von Waldbesuchern auf den Wegen. Besondere Vorsicht ist aber für Waldbesucher abseits der Wege in Wäldern mit Eschenbäumen notwendig.“Experten gehen davon aus, dass nur drei bis fünf Prozent aller Eschen überleben werden. Für Weixler ist es ein Jammer, diese prächtigen Wälder mit ihren majestätischen Baumriesen flächig absterben zu sehen. Gerade im Auwald wird das Eschentriebsterben in kurzer Zeit massive Waldveränderungen mit sich bringen.