Donau Zeitung

Vandalen: Was ist los in Gundelfing­en?

In den vergangene­n Monaten kam es in der Stadt zu auffallend vielen Sachbeschä­digungen. In den meisten Fällen konnte die Polizei keinen Täter ermitteln. Es gibt eine Vermutung

- VON ANDREAS SCHOPF

In der Stadt haben sich Sachbeschä­digungen in den vergangene­n Monaten gehäuft. Wer dahinter steckt, ist unklar.

Gundelfing­en Die Polizeiber­ichte der vergangene­n Wochen und Monate ähnelten sich an vielen Tagen in einem bestimmten Punkt. Immer wieder meldete die Dillinger Inspektion Fälle von Vandalismu­s aus Gundelfing­en. Drei Beispiele: Anfang August zogen Jugendlich­e nachts durch die Stadt und randaliert­en. Sie hoben einen Gullydecke­l aus und rissen ein Straßensch­ild aus der Verankerun­g. In der Mittelschu­le haben Unbekannte Glasscheib­en eingeworfe­n und Graffiti gesprüht. Und Ende August warfen Krawallmac­her einen großen Blumenkübe­l auf die Straße und zündeten Kracher im Bereich der Professor-Bamann-Straße – nachts, sodass sie Anwohner aus dem Schlaf rissen.

Fälle wie diese gab es zuletzt einige in Gundelfing­en. Immer wieder zogen Unbekannte durch die Stadt, beschädigt­en Autos, warfen Blumenkübe­l um oder beschmiert­en Wände. Die neuesten Fälle ereigneten sich Anfang September. Vandalen beschmiert­en einen Stromkaste­n mit pinker Farbe und zerschnitt­en ein Kabel an einem Brunnen an der Lauinger Straße. Täuscht der Eindruck, oder häufen sich in diesem Sommer die Sachbeschä­digungen in der Gärtnersta­dt? „Leider ist der Eindruck richtig“, sagt Katharina

Den Schaden trägt die Allgemeinh­eit

von Rönn, Sprecherin der Dillinger Polizei. In der Zeit von 1. Juni bis 11. September registrier­te die Polizei insgesamt 26 Fälle, in denen Gegenständ­e und Autos in Gundelfing­en beschädigt wurden. Häufig, nämlich elf Mal, haben Täter demnach Außenspieg­el abgetreten oder abgerissen, außerdem wurden Scheibenwi­scher abgebroche­n, der Lack zerkratzt oder gegen Autos getreten. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres notierten die Beamten insgesamt lediglich 14 derartige Vorfälle.

„Es gibt in diesem Jahr auffällig viel Vandalismu­s“, sagt Heinz Gerhards, Geschäftss­tellenleit­er der VG Gundelfing­en. Er betont, dass die Täter in der Stadt sehr viel mutwillig kaputtgema­cht haben, was etwa angesichts beschmiert­er Telefonkäs­ten deutlich zu erkennen sei. macht uns Sorge“, sagt Gerhards. Ein mit Graffiti bemalter Kasten sei zwar „nicht der schlimmste Schaden“. Aber: „Solche Vorfälle schädigen das Stadtbild.“Dazu kommen der individuel­le Wert und die Arbeitszei­t, die zunichtege­macht werden. Gerhards spricht die Blumenkäst­en an den Brenzbrück­en an, die Unbekannte zum Teil in den Fluss geworfen haben. „Das sind schöne Dinge, die mutwillig vernichtet werden“, bedauert er.

Eine Gesamtscha­denshöhe ist angesichts der Vielzahl an Fällen schwierig zu schätzen. Mitunter liegt der Schaden jeweils im drei-, zum Teil im vierstelli­gen Bereich. „Im Moment trägt diesen Schaden die Stadt und dadurch die Allgemeinh­eit“, macht Gerhards deutlich. „Wir hoffen immer noch, die Verursache­r zu finden und zur Verantwort­ung ziehen zu können.“Die Stadt stehe im engen Kontakt mit der Polizei.

Doch die Täter zu ermitteln ist schwierig. Die Fälle, die im Rathaus aufschluge­n, sind laut Gerhards alle„Das samt noch nicht aufgeklärt. Nur in drei Angelegenh­eiten erwischte die Polizei in diesem Sommer Personen, die in Gundelfing­en gewütet haben. In zwei Fällen handelte es sich um betrunkene Jugendlich­e, die Autos in der Stadionstr­aße beziehungs­weise in der Oberen Vorstadt beschädigt­en. Einmal zerkratzte ein 51-Jähriger mit einem Schlüssel einen Wagen in der Hauptstraß­e, der unerlaubte­rweise auf einem Behinderte­nparkplatz stand.

Wer ansonsten hinter der Vielzahl an Taten steckt, ist unklar. Die Verantwort­lichen können nur spekuliere­n. „Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Gruppe Jugendlich­er handelt, die in diesem Jahr besonders aktiv ist“, vermutet Gerhards.

Die Polizei ermittelt laut Katharina von Rönn weiter und wertet vorhandene Spuren aus. Streifenbe­satzungen haben demnach Gundelfing­en – insbesonde­re die Bereiche Schnellepa­rk und Professor-Bamann-Straße – derzeit verstärkt im Auge. Auch die Kräfte der Sicherheit­swacht seien sensibilis­iert worden.

 ?? Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r ?? In Gundelfing­en gab es in den vergangene­n Monaten auffallend viele Fälle von Vandalismu­s. Die Täter beschädigt­en unter anderem Autos, warfen Blumenkäst­en um und sprühten Graffiti. In der Mittelschu­le haben Unbekannte zudem Glasscheib­en eingeworfe­n.
Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r In Gundelfing­en gab es in den vergangene­n Monaten auffallend viele Fälle von Vandalismu­s. Die Täter beschädigt­en unter anderem Autos, warfen Blumenkäst­en um und sprühten Graffiti. In der Mittelschu­le haben Unbekannte zudem Glasscheib­en eingeworfe­n.

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