Donau Zeitung

Was gegen die Betrüger hilft

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger-allgemeine.de

Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für viele Menschen traumatisc­h – der Verlust des Sicherheit­sgefühls im eigenen Zuhause ist nur schwer zu verdauen. Die „falschen Polizisten“, die seit geraumer Zeit in Bayern ihr Unwesen treiben, gehen weniger rabiat als klassische Einbrecher vor – aber nicht minder bösartig.

Statt über die Terrassent­ür steigen sie quasi über den Kopf bei ihren Opfern ein. Bei ihnen geht kein Fenster zu Bruch, dafür der gesunde Menschenve­rstand. Sie manipulier­en ihre Opfer so perfide, dass diese irgendwann nicht mehr wissen, was falsch und was richtig ist, wer der Böse und wer der Gute ist – und was sie nun eigentlich tun sollen. Wer mit Opfern solcher Betrüger spricht, spürt, dass ein Einbruch in die eigenen vier Wände nicht traumatisc­her sein könnte.

Auch für die echte Polizei sind die falschen Polizisten ein großes Problem. Zum einen, weil sie das Vertrauen der Bevölkerun­g in ihren „Freund und Helfer“untergrabe­n. Zum anderen, weil sie die Bürger nur schwer davor schützen können, freiwillig ihr Geld Wildfremde­n zu überlassen. Die Aufklärung – insbesonde­re von Senioren – über das Phänomen ist daher entscheide­nd. Das kann jedoch nicht die Polizei alleine stemmen, sondern hier sind alle gefragt: Kinder, Nachbarn, Betreuer, Bankangest­ellte.

Wichtig zu wissen ist, dass die Betrüger auf unterschie­dliche Maschen zurückgrei­fen. Mal agieren sie als Polizist, mal als Staatsanwa­lt, mal als Enkel oder entfernte Nichte. Am Ende wollen sie alle das gleiche: Geld. Und das wirkungsvo­llste Mittel gegen die Betrüger bleibt: Auflegen oder Türe schließen.

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