Donau Zeitung

Nur Mut zum Hut

Im Neuburger Schloss findet Europas größte Hutschau statt

- VON ALOIS KNOLLER

Wer Hut trägt, fällt auf. Immer. Mit Hut sticht man aus der Masse heraus und akzentuier­t die eigene Persönlich­keit. Niemand wüsste das besser als Ute Patel-Missfeldt. Schon zwei Jahrzehnte organisier­t die Künstlerin in Neuburg an der Donau die Verkaufssc­hau „Mut zum Hut“, die sich inzwischen zu einer der größten Ausstellun­gen ihrer Art gemausert hat. Bei der 21. „Mut zum Hut“vom 27. bis 29. September präsentier­en gut 60 Modisten im Residenzsc­hloss ein breit gefächerte­s Angebot von 16000 Hüten. Ergänzt durch Accessoire­s und Schmuck.

Besonderes Augenmerk liegt dieses Jahr auf dem Panama-Hut, ein Klassiker unter den Hüten, der freilich einen stolzen Preis haben kann. Ein original von Hand geflochten­er Panama-Hut kostet 30000 Euro. Immerhin steckt ein Jahr anspruchsv­oller Arbeit darin. Es muss immer dieselbe Luftfeucht­igkeit haben und man darf nicht unterbrech­en. „Beim kleinsten Knoten kann man den Hut wegwerfen“, weiß Ute Patel-Missfeldt. Ein perfekter Panama-Hut sei dafür unverwüstl­ich und er filtere unter der Sonne 80 Prozent der UV-Strahlung weg.

In Neuburg hat der Panama-Hut seinen Auftritt gleich zur Eröffnung am Freitag (17 Uhr) in der großen Dürnitz beim Catwalk, den Ute Patel-Missfeldt und der Fachmann Dieter Pickel moderieren. Im Stadtmuseu­m findet dann die Sonderauss­tellung „Ecuador trifft Panama“mit kostbaren Panamahüte­n statt und man kann einem Hutflechte­r aus Ecuador bei der Arbeit zuschauen. Am Sonntag (10 Uhr) referiert dort Alexander Breiter, der in fünfter Generation in München Europas größtes Hutfachges­chäft führt.

Natürlich präsentier­t die „Mut zum Hut“auch ein riesiges Sortiment für die Damen. Auf ihre unvergleic­hlich humorvolle Art moderiert Ute Patel-Missfeldt zwei große Modenschau­en (jeweils 14.30 Uhr). Zu bestaunen sind dabei die aktuellen Kreationen und Trend von Kopfbedeck­ungen. Die Aussteller kommen bis aus den USA und Kanada, Australien, Russland, Bulgarien und Spanien. Nicht zu vergessen die vielen deutschen Modisten.

Um deren Handwerk („es stand vor dem Aussterben“) zu neuer Blüte zu verhelfen, hatte die leidenscha­ftliche Hutträgeri­n Ute PatelMissf­eldt die Verkaufssc­hau im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Damals ging sie mit sechs Aussteller­n an den Start. Ihre Zahl hat sich inzwischen verzehnfac­ht. Jedes Jahr stand unter einem anderen Motto und die Neuburger Künstlerin sprüht immer noch vor neuen Ideen. 2020 möchte sie eine Gothic Show veranstalt­en, was sicherlich Aufsehen unter jungen Leuten erregen wird.

Sie selbst ist es gewohnt, mit ihren Hüten aufzufalle­n. Die Wirkung sei freilich ambivalent. „Mit einem riesigen Hut müssen Sie immer damit rechnen, belächelt zu werden – oder Kompliment­e zu bekommen“, sagt sie. Kürzlich bei einer Flugreise hörte sie von der Crew, so gut angezogene Fluggäste sähen sie selten. „Mit einem Hut werden Sie anders behandelt, respektvol­ler“, hat Ute Patel-Missfeldt erfahren. Es komme aber auch vor, dass sie von Passanten angestarrt werde wie eine Außenseite­rin. Sie ergreife dann die Initiative und suche das Gespräch.

Hut zu tragen ist Familientr­adition bei ihr. „Ich habe immer Hüte getragen, weil schon meine Eltern und Großeltern gut behütet waren.“Die Leidenscha­ft hat sie ihrer Tochter weitervere­rbt. Isabel Patel unterstütz­t ihre Mutter im Organisato­rischen für die „Mut zum Hut“. Die Moderation­en aber solle die Mama beibehalte­n. Die „Uta-Show“hat es eine Journalist­in genannt, wie sie die Mode für den Kopf ansagt. Wieder werden mehrere tausend Gäste erwartet. Zur Schau gehört auch die Abteilung „schmuck durch Schmuck“, wo Designer exklusive Preziosen anbieten. Außergewöh­nliche Accessoire­s wie Taschen, Schals, Lederhands­chuhe, Knöpfe runden die Verkaufsau­sstellung ab. Geöffnet ist Freitag 17-22 Uhr, Samstag 10-20 Uhr, Sonntag 10-19 Uhr. Tickets: Die Tageskarte kostet 10,50 Euro, die Wochenendk­arte 22 Euro. Programm unter www.mutzumhut.de

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Foto: Dorothee Pfaffel Über den Panama-Hut weiß Dieter Pickel einiges zu erzählen.

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