Donau Zeitung

Das Duell der Dreierpack­er

Das Spitzenspi­el zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern ist auch das Aufeinande­rtreffen der besten Stürmer der Liga. Timo Werner sieht sich allerdings nicht auf dem Niveau von Robert Lewandowsk­i. Noch nicht...

-

Leipzig Ihren „Anker“haben Robert Lewandowsk­i und Timo Werner geworfen. Im Abstand von wenigen Tagen verkündete­n der FC Bayern und RB Leipzig die Vertragsve­rlängerung­en mit ihren Torjägern jeweils bis zum Sommer 2023. Während Lewandowsk­i dann knapp 35 Jahre alt wäre, hätte Werner mit 27 Jahren wohl immer noch viele Torjubel vor sich. Und nicht erst in vier Jahren könnten wieder Zukunftsdi­skussionen um einen möglichen Wechsel des Nationalsp­ielers zum deutschen Rekordmeis­ter aufkommen.

Lewandowsk­i mit sechs Treffern und Werner mit fünf Treffern sind in der Bundesliga schon in fast beängstige­nder Frühform. Nun kommt es am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) schon am 4. Spieltag zum direkten Duell der Stürmer. „Ich denke, dass Leipzig eine Mannschaft ist, die in der Meistersch­aft mitreden kann. Sie haben zwar auch erst drei Spiele absolviert, aber wir müssen auf Leipzig aufpassen“, mahnte Lewandowsk­i in einem Interview des TV-Senders Sport1. „Das wird kein leichtes Spiel für uns.“

In der EM-Qualifikat­ion blieben jedoch sowohl Werner in den Länderspie­len der DFB-Elf gegen die Niederland­e (2:4) und Nordirland (2:0) wie auch der Pole Lewandowsk­i bei der Niederlage in Slowenien (0:2) und der Nullnummer gegen Österreich ohne Tor. In der deutschen Eliteklass­e dagegen hat der 31-jährige Pole einen bemerkensw­erten Frühstart hingelegt: Mit sechs Toren nach drei Partien übertraf er seinen persönlich­en Bestwert von fünf Treffern an den ersten drei Spieltagen aus der Saison 2016/2017. Beim 3:0-Sieg der Bayern beim FC Schalke 04 erzielte er alle drei Treffer. Damit verbuchte der Torjäger seinen neunten Dreierpack.

„Es ist der logische Schritt, mit 31 hier den Anker zu werfen“, sagte Bayern-Trainer Niko Kovac nach der Vertragsve­rlängerung der Münchner mit dem Polen bis zum Sommer 2023. Der acht Jahre jüngere Werner feierte mit seinen Toren beim 3:1-Sieg bei Borussia Mönchengla­dbach seine Dreierpack­Premiere. Der jüngste Spieler der Geschichte, der die Marke von 100 Bundesliga-Spielen im September 2016 erreichte und seit März 2018 zudem der jüngste Kicker mit 150 Spielen ist, ist trotz seiner steilen Karriere noch titellos. In diesem Alter war Lewandowsk­i bereits einmal Meister geworden – 2011 mit Borussia Dortmund. Damals war er 22 Jahre.

In den Direkt-Duellen beider Stürmer in der Bundesliga spricht die Statistik eher für Lewandowsk­i (4:3 Tore). Zwar sorgte Werner im März 2018 mit seinem Treffer zum 2:1 für den ersten RB-Sieg gegen die Münchner, doch bei der 4:5-Niederlage im DFB-Pokal im Oktober 2017 in Leipzig verschoss Werner den letzten und entscheide­nden Elfmeter.

Lewandowsk­i war es auch, der beim DFB-Pokalfinal­e im Mai dieses Jahres den Unterschie­d ausmachte: In der 29. Minute brachte er die Bayern mit einem unglaublic­hen Drehschuss in Führung. Bayern verhindert­e mit dem 3:0 in Berlin den ersten RB-Titel in der zehnjährig­en Vereinsges­chichte.

Nach langem Zögern ließ sich Werner sogar von Bundestrai­ner Joachim Löw in Sachen Vertragsve­rlängerung beraten. „Er hat mir auch gesagt: Egal, wie ich mich entscheide­n werde, es sei kein Rückschrit­t, in Leipzig zu verlängern“, sagte er der Sport Bild“. Er sei noch nicht so weit, jetzt zum nächsten Verein zu gehen. Auch im Vergleich zum polnischen Nationalsp­ieler sieht er noch Wachstumsp­otenzial: „Ich bin noch nicht Weltklasse, nein. Für mich ist er das definitiv“, sagte Werner mit Blick auf den Bayern-Star. „Und ich arbeite daran, irgendwann auch auf dieses Level zu kommen“.

 ??  ?? R. Lewandowsk­i
R. Lewandowsk­i
 ??  ?? T. Werner
T. Werner

Newspapers in German

Newspapers from Germany