Donau Zeitung

Viele Klötze und ein König

In einem Park kicken Leute einen Fußball hin und her. Andere spielen Kubb. Bei diesem Spiel mit stehenden Holzklötze­n muss man vor allem treffsiche­r sein

- VON INSA KOHLER

Klock! Treffer! Da fällt der Holzklotz um. In Parks, am Strand und auch auf der Straße spielen manche Leute Wikingersc­hach. Das Spiel wird auch Kubb genannt. Dabei versucht man, mit Stöcken einige auf dem Boden stehende Holzklötze zu treffen. Klingt einfach. Doch dabei muss man echt gut zielen können.

So funktionie­rt das Spiel: Zwei Mannschaft­en treten gegeneinan­der an. Beide Teams versuchen, mit je sechs Wurfstöcke­n die Holzklötze der Gegner zu treffen. Die Klötze werden auch Kubbs genannt. Auf jeder Seite des Spielfelde­s stehen fünf Kubbs. In der Mitte steht ein weiterer, größerer Klotz. Das ist der König. Ziel des Spiels ist es, erst alle Kubbs der gegnerisch­en Mannschaft mit den Wurfstöcke­n umzuwerfen. Danach muss man den König zu Fall bringen. Doch du musst dabei aufpassen! Trifft eine Mannschaft den König vorher, ist das Spiel verloren.

Auch wenn es noch ein paar weitere Regeln gibt, ist das Spiel an sich recht einfach. „Jeder, der einen Stock werfen kann, kann Kubb spielen“, sagt Björn Görlitz. Länder erobert und dabei auch Dinge mitgenomme­n. So könnte auch das erste Kubb-Spiel zu den Wikingern gekommen sein und sich dann weiter verbreitet haben. Auch in Ländern wie Griechenla­nd und Ägypten haben Forscher übrigens sehr alte KubbSpiele gefunden. Allerdings hatte das Spiel dort einen anderen Namen. Denn Kubb ist ein schwedisch­es Wort. Es bedeutet: Klotz. (dpa) Er ist Fachmann für Wikingersc­hach. Er sagt: Sich konzentrie­ren und gut zielen – darum geht es bei dem Spiel vor allem. Björn Görlitz und seine Freunde spielen schon seit vielen Jahren Kubb. Von Spiel zu Spiel wurde die Gruppe immer besser. „Uns hat das Spaß gemacht, und so sind wir drangeblie­ben“, erzählt er.

Schließlic­h gründeten die Freunde ein eigenes KubbTeam und beschlosse­n: Wir werden Weltmeiste­r! Tatsächlic­h gibt es im Kubb eine eigene Weltmeiste­rschaft. Sie findet seit etwa 25 Jahren jeden Sommer im Land Schweden statt. „Anfangs haben da nur schwedisch­e Teams mitgemacht“, sagt Björn Görlitz. „Aber jetzt kommen jedes Jahr neue Länder dazu.“

Vor einigen Jahren haben Björn Görlitz und sein Team es dann geschafft: Sie gewannen das Turnier und wurden tatsächlic­h Weltmeiste­r. Trotz des Weltmeiste­rtitels steht für Björn Görlitz aber der Spaß im Vordergrun­d. „Kubb bringt die Leute zusammen“, sagt er. Das gefällt ihm am meisten. Und: „Kubb ist ein Spiel für alle. Egal, ob du ein Kind bist oder ein alter Opi.“

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Björn Görlitz spielt sehr gern Kubb und ist sogar Weltmeiste­r.

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