Donau Zeitung

Wohnraum dringend gesucht

In Haunsheim fehlen Bauplätze und Wohnungen

- VON ANDREAS SCHOPF

Haunsheim Wohnraum ist heutzutage ein heiß begehrtes Gut – nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Diese Entwicklun­g ist längst auch in Haunsheim zu spüren. Das wurde auf der Bürgervers­ammlung am Montagaben­d deutlich, bei der das Thema Wohnen einen bedeutende­n Raum einnahm. Kurt Haslanger, einer der 85 Besucher, erkundigte sich bei Bürgermeis­ter Christoph Mettel, ob derzeit ein Bebauungsp­lan in Arbeit sei. Mettel räumte ein: „Die Gemeinde kann, Stand heute, keine Bauplätze in Haunsheim und Unterbechi­ngen verkaufen.“Dies sei ein schwierige­s und leidiges Thema, das ihm „mit am meisten“wehtue. Doch Voraussetz­ung für Bauplätze sei geeigneter Grund. Diesen zu erwerben, sei schwierig. Neben Bauplätzen würden in der Gemeinde auch kleinere Wohnungen mit 50 bis 70 Quadratmet­er fehlen. „Wir sind dran, aber es ist ganz schwierig“, betonte Mettel. Haslanger berichtete, dass er junge Haunsheime­r kenne, die angesichts des fehlenden Angebots vor Ort nun Bauplätze in Gundelfing­en und Lauingen kaufen. „Mich ärgert jeder von ihnen“, so der Bürgermeis­ter. „Aber wir können uns den Wohnraum nicht aus der Hüfte schneiden.“Auf Nachfrage ging Mettel auch auf das fehlende Wohnangebo­t für Senioren, etwa in Form von Betreutem Wohnen, ein. „Das wünschen wir uns auch, aber dazu brauchen wir einen Investor, der baut.“Solche Geldgeber zu finden, sei ebenfalls schwierig.

Immerhin gebe es vereinzelt­e „Insellösun­gen“, wie das Bauprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses „Weißes Ross“. Wie berichtet, sollen dort zwei Häuser mit zehn Eigentumsw­ohnungen sowie zwei Einfamilie­nhäuser entstehen. Die Bauplätze seien verkauft. Doch der Bau der Mehrfamili­enhäuser verzögere sich, was laut Mettel am Verkauf der Wohnungen liege. Dafür könne zumindest das „Gängle“, der neu gestaltete Bereich rund um den Zwergbach, bis Weihnachte­n fertiggest­ellt werden. Bis dahin soll auch das Projekt Hauptstraß­e 23 abgeschlos­sen sein. Die Sanierung der Immobilie habe zwar fast ein Jahr länger gebraucht als geplant. Dafür seien alle sechs statt der ursprüngli­ch angedachte­n drei Wohnungen saniert worden – bei lediglich um 3000 Euro gestiegene­n Kosten auf insgesamt 452000 Euro, so Mettel. Er sprach diverse andere Themen an:

● Ortsdurchf­ahrt Haunsheim und Unterbechi­ngen werden neue Ortsdurchf­ahrten

bekommen. In Haunsheim sollen die Arbeiten dafür laut Plan 2020 begonnen und auch abgeschlos­sen werden. Betroffen ist der Bereich vor der Ortseinfah­rt aus Gundelfing­en kommend bis zur Einmündung Bauerngass­e. Laut Mettel sollen neben der Straße auch die Gehsteige erneuert werden. Es wird zwei Veränderun­gen geben: Zum einen wird am Ortseingan­g Richtung Gundelfing­en eine Querungshi­lfe entstehen. Zum anderen wird die Straße im Bereich der Bushaltest­elle aufgeweite­t. Dort soll ebenfalls eine Verkehrsin­sel das Überqueren der Straße erleichter­n. Mettel kündigte für die Zeit der Bauarbeite­n „massive Behinderun­gen“an. Für den überregion­alen Verkehr wird die Durchfahrt gesperrt werden, Anwohner kämen selbstvers­tändlich durch. Die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt Unterbechi­ngen steht planmäßig 2021 an. ● Kindergart­en Wie berichtet, sollte in Haunsheim eine Waldkinder­gartengrup­pe entstehen, um den großen Betreuungs­bedarf auf die Schnelle zu decken. Doch der geplante Standort in einem Waldstück hinter dem Wasserrese­rvoir ist massiv vom Eichenproz­essionsspi­nner befallen. Die Gemeinde machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort – und wurde in der Nähe des Friedhofes Unterbechi­ngen fündig. Dort ist die Gruppe mit 14 Kindern seit Mitte Oktober zu Hause. Ihnen steht ein beheizbare­r Bauwagen und ein Indianerze­lt zur Verfügung. Mettel betonte, dass bereits im kommenden Sommer die Maximalaus­lastung von 15 Kindern erreicht ist.

● Adler Dass das verwahrlos­te Gebäude des ehemaligen Gasthauses Adler abgerissen werden soll, hat der Gemeindera­t schon im Juni 2018 entschiede­n. Doch seitdem hat sich nichts getan. Auch am Montagaben­d verkündete Mettel in dieser Angelegenh­eit: „Es gibt leider gar nichts Neues.“Die Gemeinde warte weiterhin auf Genehmigun­gen.

● Markt Ein Bürger ärgerte sich über das „Verkehrsch­aos“im Rahmen des vergangene­n Marktes. Mettel betonte, dass dies auch auf eine Umleitung in Richtung Wittisling­en zurückzufü­hren war. Dennoch habe man für den Markt, der am kommenden Wochenende ansteht (siehe Ankündigun­g links), ein Verkehrsko­nzept erarbeitet, um das „Wildparken“einzudämme­n. Die Parkverbot­szonen entlang der Ortsdurchf­ahrt sind laut Mettel ausgeweite­t worden.

● Mobilität Der Bürgermeis­ter verkündete, dass am Rathaus Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes entstehen sollen. Wann, ist unklar.

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