Albsteiger gewinnt in Neu-Ulm
CSU-Kandidatin wird Oberbürgermeisterin
Neu-Ulm Ein Comeback mit 36? Das ist in der Politik noch nicht vielen gelungen. Doch Katrin Albsteiger aus Neu-Ulm galt bereits in jungen Jahren als Senkrechtstarterin und Hoffnungsträgerin in der CSU. Und sie musste bereits früh den ersten Knick in ihrer politischen Karriere hinnehmen. Jetzt aber hat sie ihren größten Erfolg errungen: Albsteiger wird neue Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm. Im ersten Wahldurchgang setzte sie sich mit 52,3 Prozent der Stimmen gegen fünf Gegenkandidaten durch.
Albsteiger trat mit 19 in die JU ein, dann in die CSU. Sie wurde Gemeindeund Kreisrätin und stieg rasch in der Nachwuchsorganisation der Partei auf. 2009 wurde sie stellvertretende Landesvorsitzende der JU Bayern. Im Jahr darauf fuhr die selbstbewusste Politikerin dem damaligen Parteichef Horst Seehofer in die Parade, indem sie gegen eine Frauenquote stimmte. 2011 wurde sie Landesvorsitzende der Jungen Union, als erste Frau. Vier Jahre lang war sie zudem stellvertretende JU-Bundesvorsitzende. Der vorläufige Höhepunkt ihrer Karriere: Mit 29 zog sie über die CSU-Liste in den Bundestag ein – aus dem sie vier Jahre später aber wieder rausflog.
Nach diesem Dämpfer wurde es ruhiger um Katrin Albsteiger. Die zweifache Mutter arbeitete wieder bei den Stadtwerken, sie engagierte sich kommunalpolitisch im Neu-Ulmer Stadtrat und im Kreistag - bis der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) ankündigte, nach 16 Jahren an der Rathausspitze nicht mehr anzutreten. Die Partei wurde davon kalt erwischt, doch rasch lief die mögliche Nachfolge auf Albsteiger zu. Diese ergriff ihre Chance und wurde voriges Jahr als OB-Kandidatin nominiert. Dabei gab sie als Ziel aus, Neu-Ulm solle „die liebenswerteste, attraktivste und lebenswerteste Stadt in Deutschland“werden. Jetzt hat Albsteiger die Chance, dies in die Tat umzusetzen.