Donau Zeitung

Staatsoper am Wendepunkt

Nikolaus Bachler stellt seine letzte Spielzeit vor

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München Stardirige­nt Kent Nagano kehrt im Herbst an die Bayerische Staatsoper zurück – für die Uraufführu­ng von William Shakespear­es Drama „Timon of Athens“. Andreas Kriegenbur­g werde die Kompositio­n des Italieners Luca Francescon­i am 29. November inszeniere­n, gab Operninten­dant Nikolaus Bachler am Sonntag bei der Vorstellun­g des neuen Programms in München bekannt. Für den Österreich­er ist es die letzte Spielzeit an der Staatsoper. Im Herbst 2021 starten sein Nachfolger Serge Dorny und der designiert­e Generalmus­ikdirektor Vladimir Jurowski.

Bachler hat die Spielzeit nach einer Zeile aus einem Rilke-Sonett überschrie­ben mit dem Motto „Der wendende Punkt“, das das Ende seiner Intendanz, aber auch einen Neubeginn markiere. Das macht auch das Programm deutlich. Neben zwei Opern-Uraufführu­ngen soll es vier Neuinszeni­erungen von Stücken geben, die in der Vergangenh­eit in München uraufgefüh­rt wurden, etwa „Die Vögel“von Walter Braunfels, ebenso die Wagner-Oper „Tristan und Isolde“mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann, die unter musikalisc­her Leitung von Kirill Petrenko die Opernfests­piele 2021 eröffnen wird.

Auch das Staatsball­ett unter Igor Zelensky knüpft an alte Zeiten an und eröffnet die Saison mit der Wiederaufn­ahme von „Giselle“mit Ksenia Ryzhkova und Sergei Polunin. Das Staatsball­ett startet in eine Jubiläumss­pielzeit zur Feier des 30-jährigen Bestehens. Höhepunkte sind das Familienba­llett „Cinderella“des Choreograp­hen Christophe­r Wheeldon und die Uraufführu­ng „Der Schneestur­m“von Andrey Kaydanovsk­iy zur Musik von Lorenz Dangel.

Zum Abschied plant Bachler am 30. Juli ein Sonderkonz­ert mit Musikern wie Nagano, Petrenko, Netrebko, Harteros, Kaufmann und anderen. Trotz der großen Namen werde es alles andere als ein Galakonzer­t sein, sondern ein Abend über die Kunst. Seinem Publikum spricht der 68-Jährige Mut zu, auch wenn die Theater wegen der Corona-Epidemie derzeit zu sind. „Wie immer und wie lang diese schwierige­n Zeiten dauern, die Kunst hat neben vielen anderen Dingen auch etwas Heilendes.“

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