Donau Zeitung

Stichwahl nur per Brief

Wahllokale bleiben wegen Coronaviru­s zu

- VON HOLGER SABINSKY-WOLF

Augsburg/München Die Corona-Krise führt zu einmaligen Änderungen der bayerische­n Kommunalwa­hl. Bei der Stichwahl in zwei Wochen wird es keine Wahllokale geben. Es kann nur per Briefwahl abgestimmt werden. Das kündigte Ministerpr­äsident Markus Söder am Montag an. Die nötigen Unterlagen werden ab sofort automatisc­h verschickt.

Erforderli­ch ist eine Stichwahl der zwei jeweils stärksten Kandidaten in 16 kreisfreie­n Städten und 18 Landkreise­n. So werden die Oberbürger­meister in Bayerns fünf größten Städten München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Ingolstadt ebenso erst am 29. März gewählt wie die Landräte beispielsw­eise in den Landkreise­n Oberallgäu und Unterallgä­u.

Die Beteiligun­g per Briefwahl war wegen der Ausbreitun­g des Coronaviru­s bereits im ersten Durchgang höher als je zuvor. Auch die Wahlbeteil­igung insgesamt ist im Vergleich zu 2014 deutlich gestiegen. Eine offizielle landesweit­e Zahl gab es am Montag nicht, weil noch nicht alle Stadtrats- und Kreistagsw­ahlen ausgezählt waren. Doch nach Angaben des Landesamts für Statistik lag die Beteiligun­g sowohl bei den Oberbürger­meister-Wahlen in den kreisfreie­n Städten (48,9 Prozent) als auch bei den Landratswa­hlen (62,8 Prozent) höher als bei der letzten Kommunalwa­hl.

Bis das amtliche Endergebni­s vorliegt, streiten die Parteien darüber, wie die Kommunalwa­hl zu deuten ist. So bezeichnen sich CSU und Grüne gegenseiti­g als Wahlverlie­rer. Warum es Unsinn ist, dass sich alle als Sieger fühlen, steht im Leitartike­l auf Seite zwei. Weitere Hintergrün­de und die kurioseste­n Vorfälle und Ergebnisse aus der Region finden Sie auf Bayern.

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