FCA steht noch gut da
Trotzdem trifft es auch ihn hart
Augsburg Als Michael Ströll am Donnerstag in einer Pressekonferenz in den Katakomben der WWK-Arena die Auswirkungen des Coronavirus auf die geschäftliche Entwicklung des FC Augsburg darlegte, ging der Geschäftsführer Finanzen noch davon aus, dass die nächsten Spieltage unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden. „Wir haben einen Verlust im hohen sechsstelligen Bereich, der bei uns zu Buche schlägt. Das trifft uns hart, aber es ist nicht dramatisch. Wir haben in den letzten Jahren vernünftig gewirtschaftet mit einer gewissen Sorgfalt. Es muss sich keiner Sorgen um den FC Augsburg machen.“
Doch das ist längst überholt. Wann wieder gespielt wird, ist völlig unklar. Davon abhängig ist auch die weitere Auszahlung der Fernseh-Gelder, die in gewissen
Tranchen anfällt. Beim FCA ist die Abhängigkeit von den TV-Einnahmen überdurchschnittlich hoch. In der Bilanz 18/19 waren es bei einem Gesamtetat von fast 95 Millionen Euro fast 59 Millionen Euro, was einen Anteil von 62 Prozent ausmacht. Im Liga-Schnitt sind es 37 Prozent. Allerdings hat der FCA in den letzten Jahren im Gegensatz zu einigen anderen Klubs in der Liga immer Gewinne eingefahren.
So erwirtschaftete der FCA in der abgelaufenen Saison einen Überschuss von 9,6 Millionen Euro. Ein gewisses Finanzpolster ist also vorhanden, wie auch eine Kapitalrücklage von 1,5 Millionen Euro. Und auch das Eigenkapital ist beruhigend. Das betrug zum Beispiel zum 30. Juni 2018 fast 44 Millionen Euro. Der FCA gehört also zu den gesünderen Klubs der Liga. Doch so eine Herausforderung wie in diesen Tagen gab es in der Geschichte der Bundesliga noch nie.