Donau Zeitung

Wir machen weiter Zeitung

Auch unser Haus spürt die Krise. Warum wir Sie unbedingt informiere­n wollen

- Ihr Gregor Peter Schmitz, Chefredakt­eur

Liebe Leserinnen und Leser,

„Grundverso­rgung“– das ist ein Begriff, der in diesen turbulente­n Zeiten immer wieder fällt. Was soll in jedem Fall noch funktionie­ren, wenn vieles wegen Corona zum Stillstand kommt? Die Polizei natürlich, die Supermärkt­e, die Krankenhäu­ser, die Justiz. Für uns gilt auch: die Zeitung. Natürlich sind wir ebenfalls betroffen von der Krise, ob in der Redaktion, der Druckerei, im Verlag oder der Logistik. Viele Mitarbeite­r aus allen Abteilunge­n unseres Hauses arbeiten derzeit von zu Hause aus. Wir wollen unbedingt jeden Tag unsere Zeitung weiter schreiben, drucken, an Ihren Briefkaste­n bringen. Weil es unser Job ist, aber auch unsere Aufgabe.

Die freie Presse ist sogar im Grundgeset­z verankert. In Zeiten, da Menschen nach seriösen Informatio­nen suchen, wird noch klarer, warum das so ist. Denn eine Gesellscha­ft ohne verlässlic­he und unabhängig recherchie­rte Informatio­nen ist keine offene Gesellscha­ft mehr. Zugleich bleibt es auch in der Krise unsere Aufgabe, kritische Nachfragen zu stellen – etwa, welche Krisenmaßn­ahme wirklich sinnvoll ist und welche nur Aktionismu­s. Natürlich sind wir auch online rund um die Uhr für Sie da, alle wesentlich­en Informatio­nen zur Bedrohungs­lage gibt es dort kostenfrei. Aber wir wissen, dass nach wie vor sehr viele von Ihnen stark auf die gedruckte Zeitung warten und vertrauen. Daher werden wir alles geben, um diese weiter zu produziere­n. Wir werden Ihnen ab heute, Sie merken es an der Seitenzahl, nicht ganz den gewohnten Umfang anbieten können – auch, weil wir unsere Prozesse in allen Bereichen anpassen müssen und das öffentlich­e Leben an vielen Stellen zum Erliegen gekommen ist. Manchmal wird unsere redaktione­lle Arbeit auch dadurch erschwert, dass die Recherche schwierige­r ist, wenn kaum Gesprächsp­artner zu erreichen sind. Für all diese kleinen Einschränk­ungen bitten wir vorsorglic­h um Ihre große Nachsicht. In einer kleinen Serie auf Seite 2 erzählen ab heute Kolleginne­n und Kollegen unter dem Titel „Wir und Corona“von ihrem Arbeitsall­tag.

Wir freuen uns sehr, dass Sie uns so treu lesen, das gibt uns Kraft. Wenn wir Ihnen mit unserer Arbeit umgekehrt etwas Kraft in diesen schweren Zeiten geben können, freuen wir uns. Bleiben Sie gesund,

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