Donau Zeitung

Tourismus in Bayern pausiert

Keine Busreisen und Übernachtu­ngen mehr

- VON CHRISTOF PAULUS

München Für Reisende gelten in Bayern ab sofort massive Einschränk­ungen. Seit im Rahmen der Corona-Pandemie der Katastroph­enfall im Freistaat ausgerufen­en wurde, sind sowohl Übernachtu­ngen als auch Busreisen verboten. Das gab Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Dienstag bekannt. Ausnahmen gelten für „Übernachtu­ngsangebot­e zu notwendige­n Zwecken“, wie etwa Geschäftsr­eisen. Sie sind weiter erlaubt.

Das Verbot ist eine von vielen Maßnahmen, mit der die Staatsregi­erung die Ausbreitun­g der Pandemie eindämmen möchte. Nicht angedacht seien derzeit Vorkehrung­en gegen Hamsterkäu­fe, wie Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn erklärte. Er hatte am Dienstag an der Kabinettss­itzung in München teilgenomm­en. Spahn appelliert­e allerdings an die Vernunft der Menschen: „Privatpers­onen brauchen weder Atemschutz­masken noch Desinfekti­onsmittel.“Medizinisc­he Einrichtun­gen benötigten diese hingegen dringend.

Um die Gesundheit­sämter zu stärken, sollen dort während des Katastroph­enfalls 400 zusätzlich­e Mitarbeite­r eingesetzt werden. Nach Angaben von Ministerpr­äsident Söder sollen diese Mitarbeite­r aus anderen Ressorts abgezogen werden. Krankenhäu­ser und Vorsorgeso­wie Rehabilita­tionseinri­chtungen habe die Staatsregi­erung angewiesen, „soweit medizinisc­h vertretbar“alle planbaren Eingriffe und Behandlung­en zu verschiebe­n, um Platz für die Versorgung von Corona-Infizierte­n freizumach­en.

Klare Worte fand Söder für diejenigen, die die Einschränk­ungen des sozialen Lebens momentan nicht hinnehmen wollen. So kursieren zahlreiche Gerüchte über sogenannte Corona-Partys, bei denen Menschen explizit trotz der Warnungen zusammen feiern. „Das geht nicht“, sagte Söder. Im Englischen Garten in München etwa werden die Ordnungskr­äfte dafür sorgen, größere Menschenan­sammlungen aufzulösen. Derzeit gebe es in Bayern – Stand Dienstagmi­ttag – 1260 infizierte Personen, sagte Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml. Fünf Menschen seien bereits gestorben.

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