Tourismus in Bayern pausiert
Keine Busreisen und Übernachtungen mehr
München Für Reisende gelten in Bayern ab sofort massive Einschränkungen. Seit im Rahmen der Corona-Pandemie der Katastrophenfall im Freistaat ausgerufenen wurde, sind sowohl Übernachtungen als auch Busreisen verboten. Das gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag bekannt. Ausnahmen gelten für „Übernachtungsangebote zu notwendigen Zwecken“, wie etwa Geschäftsreisen. Sie sind weiter erlaubt.
Das Verbot ist eine von vielen Maßnahmen, mit der die Staatsregierung die Ausbreitung der Pandemie eindämmen möchte. Nicht angedacht seien derzeit Vorkehrungen gegen Hamsterkäufe, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte. Er hatte am Dienstag an der Kabinettssitzung in München teilgenommen. Spahn appellierte allerdings an die Vernunft der Menschen: „Privatpersonen brauchen weder Atemschutzmasken noch Desinfektionsmittel.“Medizinische Einrichtungen benötigten diese hingegen dringend.
Um die Gesundheitsämter zu stärken, sollen dort während des Katastrophenfalls 400 zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt werden. Nach Angaben von Ministerpräsident Söder sollen diese Mitarbeiter aus anderen Ressorts abgezogen werden. Krankenhäuser und Vorsorgesowie Rehabilitationseinrichtungen habe die Staatsregierung angewiesen, „soweit medizinisch vertretbar“alle planbaren Eingriffe und Behandlungen zu verschieben, um Platz für die Versorgung von Corona-Infizierten freizumachen.
Klare Worte fand Söder für diejenigen, die die Einschränkungen des sozialen Lebens momentan nicht hinnehmen wollen. So kursieren zahlreiche Gerüchte über sogenannte Corona-Partys, bei denen Menschen explizit trotz der Warnungen zusammen feiern. „Das geht nicht“, sagte Söder. Im Englischen Garten in München etwa werden die Ordnungskräfte dafür sorgen, größere Menschenansammlungen aufzulösen. Derzeit gebe es in Bayern – Stand Dienstagmittag – 1260 infizierte Personen, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml. Fünf Menschen seien bereits gestorben.