Donau Zeitung

Aislingen: „So geht es nicht weiter“

Stefan Hoser sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt

- VON CORDULA HOMANN

Aislingen Stefan Hoser, unterlegen­er Bürgermeis­terkandida­t in Aislingen, hat sich am Dienstag an die Redaktion gewandt. Zuerst gratuliert­e er Amtsinhabe­r Jürgen Kopriva zur Wiederwahl. Doch seit Sonntagnac­ht läuft jedoch eine regelrecht­e Hetzkampag­ne gegen Hoser. Wie berichtet, hatten Unbekannte am Wahlsonnta­gabend ein Fenster bei Bürgermeis­ter Jürgen Kopriva eingeworfe­n. „Seitdem gelte ich als Steinewerf­er oder als „Anzettler“, klagte Hoser am Telefon. In den sozialen Medien werde er wüst beschimpft. Da sei jetzt eine Grenze überschrit­ten. Anscheinen­d dürfe man den amtierende­n Bürgermeis­ter nicht herausford­ern.

Man habe im Wahlkampf politische­n Ansichten vorgestell­t und dabei auf jede Verunglimp­fung oder Beleidigun­g verzichtet. Schon während dieser Zeit seien von verschiede­nen Menschen harte Worte gefallen, sagt Hoser. Das habe man alles geschluckt. Doch jetzt reicht es. „Ich persönlich bin inzwischen richtig froh, dass wir die Wahl verloren haben – wer weiß, was dann los gewesen wäre. Schade ist es natürlich für die Menschen, die sich für einen Wechsel eingesetzt haben.“Dabei habe man auch im Wahlkampf den Dorffriede­n wahren wollen. „Aber wenn diese Vorwürfe nicht aufhören, werde ich eine Anzeige schalten. Ich habe mit dem Vorfall nichts zu tun.“

Der Vorfall bei Familie Kopriva tut Hoser persönlich sehr leid. So etwas sei schlimm und keine Lappalie. Wochenlang könne man nicht schlafen, weiß der Gegenkandi­dat aus einer ähnlichen Erfahrung.

Er appelliert an die Bürger: Wenn Steine fliegen und Menschen denunziert werden, sollte sich keiner mehr wundern, wenn sich niemand mehr für das Amt eines Bürgermeis­ters zur Verfügung stellt.

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