Corona bremst Fahrschüler
Vorerst keine Führerscheinprüfungen
Augsburg Das Coronavirus bremst jetzt auch die Fahrschulen aus: Wie der TÜV Süd am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt gab, werden bis zum 19. April alle theoretischen und praktischen Prüfungen ausgesetzt. Diese Vorgabe, die nach Beratungen mit dem Innenministerium erlassen wurde, gilt für Bayern und Baden-Württemberg, wo der TÜV Süd für das Durchführen der Prüfungen zuständig ist.
Für Fahrschüler und -lehrer heißt das: Stillstand bei den Prüfungen, aber auch beim theoretischen und praktischen Unterricht. In jedem Bundesland gibt es nur eine Prüfstelle. Man könne die praktische Prüfung nicht in ein anderes Bundesland verlegen. Deswegen werden vorübergehend alle Prüfungen verschoben.
Für die Fahrschulen ist das natürlich ein herber Schlag. „Wir sind jetzt ziemlich eingeschränkt, dürfen bis zum 19. April nicht mehr ausbilden“, sagt Joachim Neuner, Regionalvorsitzender Augsburg im Landesverband Bayerischer Fahrlehrer.
„Es ist richtig, das in dieser Situation so zu machen.“
Neuner betreibt in Oettingen (Landkreis Donau-Ries) eine Fahrschule und muss seine Termine jetzt verlegen. „Und ich werde jetzt Kurzarbeit beantragen müssen für meine Fahrlehrer“, sagt er und hofft auf Unterstützung aus der Politik. Dennoch kann Neuner das Vorgehen verstehen und befürwortet die Entscheidung. „Es ist richtig, das in dieser kritischen Situation so zu machen.“
Zuletzt hatte Neuner noch zahlreiche Schüler in seiner Fahrschule. „Die waren noch recht dankbar, dass Theorie- und Praxisstunden stattfanden“, berichtet der Fahrlehrer. Im Auto sei es zwar nicht möglich gewesen, Abstand zu halten oder Kontakt zu vermeiden, bei den Zweiradkursen hingegen schon. In nächster Zeit hätten Neuner und seine Kollegen viele Schüler gehabt, die zu den Prüfungen angemeldet waren. Alleine am Donnerstag wären es nach seinen Angaben zwölf gewesen, in der kommenden Woche hätten 13 Schüler ihre Prüfungen antreten wollen.
Wie es jetzt weitergeht, kann Neuner derzeit auch nicht einschätzen. „Ich hoffe darauf, dass wir nach dem 19. April wieder in den normalen Betrieb übergehen werden“, sagt er.