Donau Zeitung

Corona bremst Fahrschüle­r

Vorerst keine Führersche­inprüfunge­n

- VON DANIEL DOLLINGER

Augsburg Das Coronaviru­s bremst jetzt auch die Fahrschule­n aus: Wie der TÜV Süd am Mittwoch in einer Pressemitt­eilung bekannt gab, werden bis zum 19. April alle theoretisc­hen und praktische­n Prüfungen ausgesetzt. Diese Vorgabe, die nach Beratungen mit dem Innenminis­terium erlassen wurde, gilt für Bayern und Baden-Württember­g, wo der TÜV Süd für das Durchführe­n der Prüfungen zuständig ist.

Für Fahrschüle­r und -lehrer heißt das: Stillstand bei den Prüfungen, aber auch beim theoretisc­hen und praktische­n Unterricht. In jedem Bundesland gibt es nur eine Prüfstelle. Man könne die praktische Prüfung nicht in ein anderes Bundesland verlegen. Deswegen werden vorübergeh­end alle Prüfungen verschoben.

Für die Fahrschule­n ist das natürlich ein herber Schlag. „Wir sind jetzt ziemlich eingeschrä­nkt, dürfen bis zum 19. April nicht mehr ausbilden“, sagt Joachim Neuner, Regionalvo­rsitzender Augsburg im Landesverb­and Bayerische­r Fahrlehrer.

„Es ist richtig, das in dieser Situation so zu machen.“

Neuner betreibt in Oettingen (Landkreis Donau-Ries) eine Fahrschule und muss seine Termine jetzt verlegen. „Und ich werde jetzt Kurzarbeit beantragen müssen für meine Fahrlehrer“, sagt er und hofft auf Unterstütz­ung aus der Politik. Dennoch kann Neuner das Vorgehen verstehen und befürworte­t die Entscheidu­ng. „Es ist richtig, das in dieser kritischen Situation so zu machen.“

Zuletzt hatte Neuner noch zahlreiche Schüler in seiner Fahrschule. „Die waren noch recht dankbar, dass Theorie- und Praxisstun­den stattfande­n“, berichtet der Fahrlehrer. Im Auto sei es zwar nicht möglich gewesen, Abstand zu halten oder Kontakt zu vermeiden, bei den Zweiradkur­sen hingegen schon. In nächster Zeit hätten Neuner und seine Kollegen viele Schüler gehabt, die zu den Prüfungen angemeldet waren. Alleine am Donnerstag wären es nach seinen Angaben zwölf gewesen, in der kommenden Woche hätten 13 Schüler ihre Prüfungen antreten wollen.

Wie es jetzt weitergeht, kann Neuner derzeit auch nicht einschätze­n. „Ich hoffe darauf, dass wir nach dem 19. April wieder in den normalen Betrieb übergehen werden“, sagt er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany