Mit gutem Beispiel voran
Markus Söder hatte gefordert, Fußballer sollen auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Die Nationalmannschaft reagiert und spendet 2,5 Millionen Euro
Dortmund Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem „Beitrag“zur Überwindung der Krise, der Kölner Geschäftsführer Horst Heldt von „populistischen Scheißausdrücken“. In FußballDeutschland ist eine Diskussion über die Solidarität der Profis entbrannt. Forderungen, wonach hoch bezahlte Stars in den schweren Zeiten der Corona-Pandemie auf Teile ihres Gehalts verzichten sollen, erregen Aufsehen. „Ich fände es in Ordnung, wenn Spieler, die ganz große Gehälter bekommen, zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes gegenüber ihrem Arbeitgeber, ihren Vereinen, ein bisschen zurückhaltender wären mit dem Geld“, sagte Söder der Bild.
Erste Reaktionen aus dem Sport ließen nicht lange auf sich warten – und waren kontrovers.
„Ich weiß, dass Fußballprofis ein soziales Gewissen haben. Ich finde es unverschämt, das öffentlich zu diskutieren und infrage zu stellen“, kommentierte Heldt. Zur
Versachlichung der Diskussion trägt nun die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei. Sie hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie 2,5 Millionen Euro für soziale Zwecke gespendet und ihre Fans aufgerufen, sich ebenfalls zu engagieren. „Wir müssen in solchen Zeiten aufeinander schauen – wir haben uns auch unsere Gedanken gemacht und spenden für einen guten Zweck 2,5 Millionen Euro“, sagte Kapitän Manuel Neuer am Mittwoch in einem Instagram-Video der DFB-Auswahl. Neben ihm riefen auch seine Münchner Kollegen Joshua Kimmich, Leon Goretzka sowie der Gladbacher
Matthias Ginter, der Leipziger Lukas Klostermann, die beiden Freiburger Robin Koch und Luca Waldschmidt sowie Jonathan Tah (Leverkusen) die Fans zu Spenden auf. „Wir sollten uns alle unserer Verantwortung bewusst sein und gerade jetzt Solidarität zeigen“, sagte Kimmich, der sich bei denen bedankte, die sich bereits engagieren. Vor allem der medizinischen Abteilung, aber auch bei den Menschen, „die dafür sorgen, dass die Versorgungsketten weiter aufrecht erhalten bleiben“. Goretzka bat die Fans „dementsprechend solidarisch, euren Teil beizutragen und ein Zeichen zu setzen. Da zählt jede Geste“, sagte der 25-Jährige mit Verweis auf die Plattform „wirhelfen.eu“.