Donau Zeitung

Er spielte den Klassenclo­wn

Bodo Ramelow war ein lebhafter Schüler

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Bodo Ramelow ist Ministerpr­äsident von Thüringen. 2014 wurde er der erste Landeschef aus den Reihen der Linken. Nach den turbulente­n Landtagswa­hlen Anfang des Jahres hat der 64-Jährige das Amt nun wieder inne. Dabei begann Ramelows politische Karriere spät. Als Schüler habe er den „Klassenclo­wn“gespielt, erzählte er der Bild: „Das hat den Druck abgebaut, den andere aufgebaut haben.“Denn Ramelow hat eine persönlich­e Einschränk­ung, mit der er ganz offen umgeht: Er ist Legastheni­ker. „Ich will den Menschen zeigen: Man kann Legastheni­ker sein und Ministerpr­äsident werden“, sagte er der Bild am Sonntag. Seine Lehrer hätten seine Lese- und Rechtschre­ibschwäche als Faulheit ausgelegt, das habe ihn verletzt, zitierte ihn das Magazin Cicero.

Aufgewachs­en ist Ramelow im Westen, in einer Kleinstadt nahe Bremen. Der Protestant, in dritter Ehe verheirate­t und zwei Söhne aus erster Ehe, ist bekennende­r Kirchgänge­r – untypisch für Politiker der Linken, dem Nachfolger der PDS, die nach der Wende aus der SED hervorgega­ngen war. Sein Vater starb früh. Ramelows Schullaufb­ahn liest sich dagegen unspektaku­lär. 1971 Hauptschul­abschluss, es folgte eine Lehre zum Einzelhand­elskaufman­n. Die Fachhochsc­hulreife holte er an einer kaufmännis­chen Berufsaufb­auschule nach. Später arbeitete er bei einer Kauf- und einer Supermarkt­kette. Ramelows politische Wurzeln liegen in der Gewerkscha­ft. Bis 1999 war er Landesvors­itzender der Gewerkscha­ft Handel, Banken und Versicheru­ngen in Thüringen, bevor er Mitglied bei der PDS wurde.

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Foto: Martin Schutt, dpa Bodo Ramelow hat früher den Klassenclo­wn gespielt.

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