Donau Zeitung

Corona: „Der Landkreis hält zusammen“

Senioren müssen zu Hause bleiben, die Tafeln haben geschlosse­n: So mancher kommt derzeit in Not. Eine Internetgr­uppe soll nun die Solidaritä­t in der Region koordinier­en

- VON ANDREAS SCHOPF

Landkreis Die Corona-Krise stellt jeden Einzelnen vor neue Herausford­erungen. So manchen könnte die derzeitige Ausnahmesi­tuation in Not bringen. Um solchen Mitmensche­n zu helfen, gibt es seit Dienstagab­end auch im Landkreis Dillingen eine Hilfe-Plattform. Heike Riederle aus Wittisling­en hat auf Facebook die Gruppe „Der Landkreis Dillingen hält zusammen“gegründet. Diese soll eine Plattform für Menschen aus der Region bieten und Hilfesuche­nde sowie diejenigen, die andere unterstütz­en möchten, zusammenbr­ingen. Es soll unter anderem um Besorgunge­n gehen. „Gerade für ältere Menschen ist es derzeit wahnsinnig schwer, einkaufen zu gehen“, sagt Riederle, die selbst in einem Supermarkt arbeitet. Da ist zum einen die Ansteckung­sgefahr, der sich gerade Ältere als potenziell­e Risikopati­enten nicht aussetzen möchten. Zum anderen seien Senioren oft zu Fuß unterwegs. Aufgrund so mancher körperlich­er Beeinträch­tigung seien diese dann nicht in der

Lage, mehr als das Nötigste

mitzunehme­n, also nicht auf Vorrat einzukaufe­n, um sich für einen bestimmten Zeitraum selbst zu versorgen. Die Facebook-Gruppe soll Angebote schaffen, um Einkäufe von anderen tätigen zu lassen. Kinder oder Enkel sollen hierbei vermitteln­d tätig werden, falls der Betroffene keinen Bezug zu Sozialen Medien hat, sagt Riederle. Für diejenigen, die kein Facebook haben, ist eine E-Mail-Adresse eingericht­et worden: derlandkre­ishilft@gmail.com. Auch Familien, die wegen geschlosse­ner Schulen und Kitas mit Job und Kinderbetr­euung gebunden sind, soll unter die Arme gegriffen werden.

Ein weiterer Aspekt, der Riederle zur Gründung der Gruppe bewogen hat: Am Dienstag hatte die Dillinger Tafel die vorerst letzte Ausgabe. Menschen, die auf Hilfe von dort angewiesen sind, seien nun in einer schwierige­n Situation, betont die 37-Jährige, die mit ihrer Gruppe Spenden in Form einer „Nachbarsch­aftshilfe“organisier­en möchte.

Bereits einen Tag nach der Gründung läuft der Austausch in der Gruppe. Mittlerwei­le sind dort rund 150 Menschen Mitglied – Tendenz steigend. Nutzer bieten Einkaufsmö­glichkeite­n, Botengänge oder Betreuungs­möglichkei­ten an. „Es läuft gerade erst an“, sagt Riederle, die sich erhofft, dass durch ihre Plattform landkreisw­eit Menschen geholfen werden kann. Hilfe Bei unserer Redaktion hat sich Busfahrer Ali Azougagh aus Dillingen gemeldet, der für hilfsbedür­ftige oder verängstig­te Menschen in Dillingen während der Coronakris­e einkaufen gehen möchte. Wer das Angebot annehmen möchte, kann sich bei der Donau-Zeitung melden, unter E-Mail: redaktion@donau-zeitung.de. Wir stellen dann den Kontakt her. Symbolfoto: Mainka

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