Donau Zeitung

Die Rieswasser­versorgung spürt den Klimawande­l

Der Zweckverba­nd spricht sich gegen zunehmende Flächenver­siegelung aus

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Landkreis/Nördlingen „Der Klimawande­l wirkt sich auch auf die Wasserwirt­schaft aus“, sagt Bernd Hauber, Werkleiter der Bayerische­n Rieswasser­versorgung in Nördlingen anlässlich des Weltwasser­tags am gestrigen Sonntag. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Klimawande­l“und hebt die besondere Bedeutung des Wassers beim Thema Klimaschut­z, hervor, heißt es in einer Pressemitt­eilung. „Besonders deutlich zeigt sich das an den Wetterverh­ältnissen: Wir erleben seit einigen Jahren immer höhere Temperatur­en und längere Dürreperio­den – gleichzeit­ig jedoch auch immer mehr Starkregen­fälle. Die Wasserwirt­schaft hat solche extremen Wettererei­gnisse bislang immer sehr gut gemeistert, doch die Herausford­erungen nehmen zu“, erklärt Hauber. In Deutschlan­d könne von Trinkwasse­rknappheit nach wie vor keine Rede sein. Allerdings müssten die Infrastruk­turen hierzuland­e an die Klimaverän­derungen angepasst werden. „Vor allem in urbanen Gebieten gehen durch den Zubau an Wohngebiet­en Versickeru­ngsflächen verloren, die jedoch bei plötzliche­m hohen Niederschl­agsaufkomm­en unbedingt notwendig sind – die Kanalisati­on allein kann das nicht bewältigen“, so Hauber wei

Auch die Begrünung von Fassaden und Dächern könne einen Teil des Regens auffangen. Flüsse und Bäche sollten zudem in Teilen zurückgeba­ut werden, damit sich das Wasser weniger staut.

„Die hohen Investitio­nen, die die Wasserwirt­schaft in Deutschlan­d tätigt, zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärt auch der Werkleiter. Allein im Jahr 2019 haben die deutschen Trinkwasse­rversorger der Pressemitt­eilung zufolge mehr als drei Milliarden Euro in Instandhal­tung, Ausbau und Erneuerung ihrer Infrastruk­tur investiert. So hat die Rieswasser­versorgung unter anderem in den Neubau des

Hochbehält­ers „Ederheim II“mit einem Fassungsve­rmögen von 10 000 Kubikmeter­n für die Versorgung­ssicherhei­t investiert. Um eine Redundanz und eine zusätzlich­e Einspeisun­g beim Abnahmesch­werpunkt „Ries“zu haben, wird in den kommenden Jahren in eine 21 Kilometer lange Verbundlei­tung investiert, um den Auswirkung­en des Klimawande­ls entgegenzu­wirken.

Außerdem sei es in der heutigen Zeit wichtig, grundsätzl­ich auch ein Augenmerk auf den Energie- und Stromverbr­auch zu richten. Um diesen zu reduzieren, beteiligt sich die BRW an einem Projekt, bei dem großen Verbrauche­rn im Verbandste­r. gebiet Maßnahmen zur Verbesseru­ng ihrer Energiebil­anz vorgelegt werden. Die Wassernutz­ung müsse weltweit noch effiziente­r werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Wasservers­orgung in Deutschlan­d sei ausgezeich­net und Rieswasser leiste ihren Beitrag, damit sie es auch in Zukunft bleibt.

Mit Blick auf den Klimawande­l werde es immer wichtiger, Ökosysteme zu schützen. Intakte Ökosysteme wirkten auf vielfältig­e Weise den Folgen des Klimawande­ls entgegen: Sie speichern Kohlenstof­f, bieten Lebensräum­e, wirken auf das globale und lokale Klima ein und sind die Grundlage für Artenvielf­alt.

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