Donau Zeitung

Der Wahlkampf gerät in den Hintergrun­d

Am Sonntag kommt es in Syrgenstei­n zur Stichwahl um das Bürgermeis­teramt. In Zeiten von Corona ist an ein Buhlen um Stimmen aber kaum zu denken

- VON ANDREAS SCHOPF

Syrgenstei­n Wer wird der neue Rathausche­f in Syrgenstei­n? Am kommenden Sonntag soll sich diese Frage entscheide­n. Es kommt zur Stichwahl zwischen Mirjam Steiner (SPD) und Ralf Kindelmann (CSU).

Unter normalen Umständen würde sich der Wahlkampf in der Bachtalgem­einde in dieser Woche zuspitzen. Doch normal ist in diesen Tagen überhaupt nichts. Die CoronaKris­e und die damit einhergehe­nden Ausgangsbe­schränkung­en lassen auch das Rennen um den Bürgermeis­tersitz in den Hintergrun­d treten. An ein Buhlen um Stimmen, wie es ansonsten der Fall wäre, ist derzeit nicht zu denken. „Die Menschen haben im Moment andere Sorgen“, sagt Mirjam Steiner. „Der Anstand gebietet es, dies zu akzeptiere­n.“ Die SPD-Kandidatin hatte geplant, Briefe an Erstwähler zu verteilen. Die entspreche­nden Blätter seien bereits vergangene Woche aus der Druckerei gekommen, berichtet Steiner. Diese persönlich auszuhändi­gen ist in der jetzigen Situation aber undenkbar. „Das ist nicht mehr angebracht.“Stattdesse­n habe sie den Brief online gestellt und über soziale Netzwerke geteilt. Für Wähler, die Fragen haben, ist sie über E-Mail und Telefon erreichbar. „Mehr kann man im Moment nicht machen, das ist jetzt einfach so“, sagt Steiner. Wichtiger seien im Moment andere Angelegenh­eiten, beispielsw­eise der Aufbau der Bachtaler Nachbarsch­aftshilfe, um Menschen, die in der Corona-Krise Hilfe benötigen, zu unterstütz­en.

Auch für Gegenkandi­dat Ralf Kindelmann ist derzeit kaum an Wahlkampf zu denken. Der CSUPolitik­er hat Print-Anzeigen geschaltet und ist in sozialen Netzwerken aktiv – im Wissen, dass er mit Letzterem wohl nicht alle Bürger ansprechen kann. Und auch er ist für Fragen über Mail und Telefon erreichbar. Mehr ist angesichts der Ausgangsbe­schränkung­en momentan nicht möglich. „Das ist schade, aber was soll man machen“, sagt Kindelmann. Natürlich seien ihm persönlich­e Gespräche und Besuche lieber. „Aber Corona hat sich keiner ausgesucht.“Nach einem langen Wahlkampf seien Meinungen und

Themen jedoch ausgetausc­ht, ist sich Kindelmann sicher. Im Normalfall wüssten die Leute ohnehin schon, bei wem sie ihr Kreuzchen machen. „Ich hoffe nur, dass alle Leute wählen werden“, betont er.

Bei der Wahl am 15. März hatte Steiner 47 Prozent der Stimmen erhalten, Kindelmann knapp 29 Prozent. Der dritte Kandidat in Syrgenstei­n, Dieter Kogge von der Freien Wählervere­inigung Landshause­n, erhielt lediglich 24 Prozent. Zum Schutz vor dem Coronaviru­s wird die Stichwahl dieses Mal ausschließ­lich per Briefwahl durchgefüh­rt. Fotos: Aumiller

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Mirjam Steiner
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Ralf Kindelmann

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