Donau Zeitung

Abitur ohne Prüfungen?

Was wäre wenn …? Wie die Schulleite­r an den Gymnasien im Landkreis Dillingen mit der Situation umgehen

- VON SIMONE BRONNHUBER

Landkreis Hausaufgab­en per E-Mail, Übungsblät­ter über eine App. Die Schulen sind geschlosse­n, die Kinder müssen zuhause lernen. Alles anders in der Corona-Krise. Von den Folgen des gefährlich­en Virus sind auch die Prüfungen der Schüler betroffen. Ihr Abitur können die Gymnasiast­en Stand heute frühestens im Mai machen. Und grundsätzl­ich sehe man das Abitur auch nicht in Gefahr, wie Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzend­e des Philologen­verbandes, betonte. Auch nicht, wenn Schüler in Hamburg mit einer Petition die Abschaffun­g

aller Abi-Prüfungen fordern. Aber die Vorsitzend­e schloss laut Medienberi­chten ein Abitur ohne Prüfungen auch nicht komplett aus. Wie das gehen soll? Darüber macht sich Kurt Ritter, Schulleite­r am Dillinger Johann-Michael-Sailer-Gymnasium, keine Gedanken. „Wir gehen vom jetzigen Stand aus und der lautet, dass wir nach Ostern wieder in den Unterricht einsteigen. Wenn nicht, dann machen wir uns neue Gedanken“, sagt er. Vorher nicht. Zudem sehe er, wenn es beim Termin im Mai bleibt, keine Schwierigk­eiten für die Schüler. Im engen Kontakt mit allen Stellen werden Regeln und

Pläne aufgestell­t. „Ich habe mehr Arbeit wie im Normalbetr­ieb. Es sind erschwerte Bedingunge­n, die wir haben, es soll ja alles laufen“, so Ritter weiter. Versetzung­en, das neue Schuljahr und Teilzeit-Planungen stehen nicht still – und es ist niemand im Schulhaus. „Wir haben alle genug zu tun. Und am wichtigste­n ist, dass jetzt die Maßnahmen greifen und die Kurve schnell nach unten geht“, sagt er und fügt hinzu: „Schulprüfu­ngen sind nicht mal nach dem Zweiten Weltkrieg ausgefalle­n.“

Franz Haider, Schulleite­r am Dillinger St.-Bonaventur­a-Gymnasium, pflichtet seinem Kollegen bei und sagt: „Ich halte aktuell nichts von diesen Rumrechner­eien. Das Wichtigste ist jetzt, dass die Maßnahmen wirken.“Trotzdem findet er, dass

Abiturprüf­ungen grundsätzl­ich den Weg für ein angehendes Studium aufzeigen können. Umso mehr müssen alle weiteren Planungen bei diesem Thema juristisch abgesicher­t sein. Vorrangig, so Haider, beschäftig­e er sich mit der aktuellen Terminvers­chiebung. Schritt für Schritt. „Und wenn die Prüfungen noch später stattfinde­n, dann ist es so“, sagt er. Man brauche stichfeste Regelungen, Flexibilit­ät und Geduld – das helfe auch den Schülern. Grundsätzl­ich dürfe man aber aktuell nach vorne denken und überlegen, wie die Situation sinnvoll gemeistert werden könne, aber „primär müssen wir jetzt alle gemeinsam die Maßnahmen umsetzen“. Zumal nicht nur Abiturient­en, sondern alle Abschlusss­chüler betroffen seien.

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Archivfoto: M. Becker Prüfungen mit dutzenden Schülern – auch während Corona?

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