Donau Zeitung

Unterschie­dliche Disziplin

- VON BENJAMIN REIF redaktion@donau-zeitung.de

Im Landkreis Dillingen herrscht teilweise keine gute Disziplin bei der Verabschie­dung der Haushalte. Das Coronaviru­s könnte jetzt manche Finanzplan­ung verzögern – doch diese hätten eigentlich schon abgeschlos­sen sein müssen.

Im Grunde gibt es klare Regeln. Bis zum Ende des Jahres soll der Haushalt für das darauf folgende Jahr stehen. Vom ersten Tag an soll allen Beteiligte­n klar sein, welche Summen die jeweilige Kommune oder der Landkreis selbst in die einzelnen Ressorts stecken will, und für welche Projekte das Geld konkret eingeplant ist. Das zuständige Gremium – also der Gemeindera­t, Stadtrat oder Kreistag – stimmt über den Entwurf der Verwaltung ab, zuvor wurde in der Regel schon ausführlic­h über die einzelnen Posten debattiert.

Dieses Prozedere macht Sinn, denn es ist letztendli­ch das Steuergeld der Bürger, das hier verwaltet wird. Sobald das neue Jahr anfängt und kein gültiger Haushaltsp­lan vorliegt, ist die Verwaltung eigentlich im „Blindflug“.

In der Praxis lässt sich nicht schon im Vorjahr ein Haushalt aufstellen, da sich manche Summen erst Anfang des Jahres kalkuliere­n lassen. Doch im Landkreis nehmen manche Kommunen dann die Richtlinie­n ernster als andere. 2019 etwa verabschie­dete Wertingen den Haushaltsp­lan im Januar, Dillingen im April und Höchstädt im Mai. Wenn bei den Kommunen durch das Versammlun­gsverbot nun die Haushaltsb­eratungen erschwert werden, dann muss man auch einmal klar sagen: Sie sind zumindest teilweise selbst schuld. »Seite 24

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