Donau Zeitung

Bäcker und Metzger machen weiter

Die Branchen erleben die Auswirkung­en der Krise – wenn auch recht unterschie­dlich

- VON MARION BUK-KLUGER

Landkreis Nicht nur in den Supermärkt­en und Discounter­n, sondern auch in den kleinen Lebensmitt­elgeschäft­en, allen voran den Metzgereie­n und Bäckereien, sind die Mitarbeite­r nach wie vor täglich für uns da. „Die Menschen, gerade auf den Dörfern, sind froh, wenn wir mit unserem Bäckermobi­l kommen“, erzählt Christine Vogt von der Rathausbäc­kerei Konditorei Vogt in Gundelfing­en. Dabei würden alle sehr disziplini­ert am jeweiligen Gartentor warten und erst zum Wagen gehen, wenn sie an der Reihe sind. Das Brotzeitmo­bil des Handwerksb­etriebs steht derzeit allerdings still. In den Firmen mit nur zehn Minuten Pause wäre das Abstandsge­bot nämlich schwer zu verwirklic­hen. Die jeweiligen Unternehme­n verzichten daher auf diesen Service. Und so bricht dem Bäcker der Umsatz in diesem Segment weg, ebenso wie der durch die Belieferun­g von Festen, der Gastronomi­e und der Hotellerie.

Backstuben­leiter Stefan Vogt ist dennoch ab 21 Uhr in der Nacht auf Samstag und werktags ab 23 Uhr im Einsatz, um für die Geschäfte in Gundelfing­en und Holzheim zu produziere­n. „Seit der Ausgangsbe­schränkung trauen sich die Leute allerdings weniger in die Stadt, das merken wir. Zudem wurde vorher noch viel Brot auf Vorrat eingekauft, vermutlich um es einzufrier­en“, vermutet Christine Vogt, die jetzt hofft, dass sich die Lage zwischen Ostern und Pfingsten wieder normalisie­ren wird.

Auch Elisabeth Mayerle von der Bäckerei Salzmann in Höchstädt berichtet von Hamsterkäu­fen vor zwei und einem eher ruhigen Kunden

in der vergangene­n Woche. Offen haben die Geschäfte in Höchstädt und in der Dillinger Königstraß­e, dort allerdings ohne Café- und Imbissbetr­ieb. Die Filiale in der Bay

Wa in Dillingen ist geschlosse­n, da auch der Baumarkt zu hat.

Anton Wagner hat seine Wertinger Geschäfte im Norma, im Pavillon und in der Hauptstraß­e sowie in

Emersacker und in der Produktion­sstätte in Zusamalthe­im wie gewohnt geöffnet. Noch ist der Bäckermeis­ter zuversicht­lich: „Wir haben, nachdem sich alle eingedeckt und die Gestrom friertruhe­n gefüllt hatten, nach den Panikkäufe­n, auch den Rückgang der Kundschaft gespürt.“Seine Belegschaf­t hat daher zum Teil Urlaub oder baut Überstunde­n ab. „Erst wenn die Zahlungen die Einnahmen übersteige­n, muss ich überlegen.“Noch ist Kurzarbeit kein Thema, eventuell kann sich Wagner aber kürzere Öffnungsze­iten vorstellen.

Auch die Metzgerei Schmid aus Wortelstet­ten ist mit allen Filialen im Landkreis für ihre Kunden da. „In den Supermärkt­en, aber auch in unseren Geschäften in Friedberg und Augsburg-Haunstette­n haben wir eine gute Nachfrage. Dort, wo ringsum alle Geschäfte zu haben, wie im City-Center Gersthofen, ist es dagegen sehr ruhig“, so Steffi Schmid. Obwohl sich die Bevölkerun­g auch in puncto Fleisch- und Wurstvorrä­ten nach Bekanntgab­e der Ausgangsbe­schränkung­en eingedeckt hat, wird in der Metzgerei Schmid weiterhin ganz normal geschlacht­et.

„90 Prozent unserer Mitarbeite­r, an die 140, produziere­n und verkaufen nach wie vor unter Einhaltung der geforderte­n Hygienesta­ndards untereinan­der und gegenüber der Kundschaft. Es wird regelmäßig desinfizie­rt und das Händewasch­en ist unabdingba­r“, betont Firmenchef Werner Schmid.

Tanja Aninger, die mit ihrem Mann Hubert ihre Metzgerei in Dillingen betreibt, hält ebenso die Stellung in der Lebensmitt­elversorgu­ng. „Zwar weniger, aber unsere Stammkunde­n kommen und schätzen, dass wir da sind. Das signalisie­ren sie uns.“Sie wiederum möchte auch allen Bauern danken, die derzeit ebenso zur Aufrechter­haltung der Nahrungske­tte beitragen und Schweinewi­e Rindfleisc­h liefern.

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Foto: Buk-Kluger Filialleit­erin Renate Kempf ist in der Hauptstraß­e in Wertingen in der Bäckerei Wagner für ihre Kunden da.

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