Beten ist Reden mit Gott
Heute von Anni Ebermayer, Prädikantin in Höchstädt
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Beten ist mir in dieser Fastenzeit vor Ostern ganz besonders wichtig geworden. In einem Lied, das wir in meiner Jugend gerne gesungen haben, heißt es: „Beten ist Reden mit Gott und Hören, Beten kann Sorgen in Freude kehren, Gott hat versprochen, Gebet zu hören, bete und nimm ihn beim Wort.“Beten braucht Stille und Ruhe.
Von Jesus können wir das lernen, immer wieder zog er sich zurück und redete mit seinem Vater im Himmel. Danach kam er gestärkt zurück, konnte wieder für die Menschen da sein, ihnen die Gute Nachricht weitersagen, helfen und heilen an Leib und Seele. Am Gründonnerstag, vor seiner Verhaftung, hat er ganz verzweifelt gebetet, der schwere Kelch des Leides möge ihm erspart bleiben. Doch er gab sich ganz in Gottes Hand, ging den schweren
Weg ans Kreuz, um uns Menschen freizumachen von aller Not und Schuld.
Es ist gar nicht so einfach, mit Gott ganz frei zu sprechen, so, wie ein Kind mit dem Vater oder der Mutter. Es ist vergleichbar mit dem Entstehen einer tiefen Freundschaft. Anfangs tastet man sich vorsichtig heran, bevor man es wagt, wirklich alles auszusprechen, was einen beschäftigt. Das Besondere an der Freundschaft mit Gott ist, dass Gott wirklich immer Zeit und ein offenes Ohr für uns hat.
Jederzeit und an jedem Ort ist er für uns erreichbar, ganz ohne Mobiltelefon und sonstige Hilfsmittel. Es ist ein großer Schatz, Gott überall, laut oder leise, froh oder klagend alles zu sagen, ein ganz kurzes Stoßgebet oder ein langer Bericht. Daraus kann ich – wie Jesus – Lebenskraft schöpfen und mit meinem Gott in Kontakt bleiben, ihn immer besser kennenlernen, ihn, meinen Gott, der mich liebt, wertschätzt und nie alleinlässt. Ich lade Sie ein, Gott zu vertrauen, ihm Ihr Herz zu schenken. Dieser Segen begleite Sie und mich durch die Karwoche und alle Tage: Gott des Friedens und des Lebens, segne und behüte mich. Schenke mir Vertrauen in das Gespräch mit Dir und lass mich daraus Kraft schöpfen. Amen.
Denken Sie immer daran: Gott ist nur einen Anruf weit von Ihnen entfernt, und ihn interessiert alles, was uns bewegt. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete, kontaktreiche Zeit.
Ihre Anni Ebermayer, Prädikantin, Anna-Kirche Höchstädt