Donau Zeitung

Scheuer will mehr Geld für Straßen

Investitio­nsprogramm löst Kritik aus

- VON STEFAN LANGE

Berlin Was die Verlagerun­g des Verkehrs von der Straße auf die Schiene angeht, werden die Grünen und der zuständige CSU-Minister Andreas Scheuer wohl keine Freunde mehr. Ein ums andere Mal haben die Ökos in der Vergangenh­eit bereits kritisiert, Scheuer setze zu stark auf den Asphalt. Ein Treffen von Scheuer mit Vertretern der Bauwirtsch­aft und der bundeseige­nen Autobahn GmbH lässt bei der Grünen-Fraktion nun alle Alarmglock­en schrillen. Denn Scheuer will offenbar noch mal richtig Gas heben.

„Wir müssen angesichts der Corona-Situation mit allen Mitteln dafür sorgen, dass weiter gebaut wird und die Bauwirtsch­aft arbeiten kann“, erklärte Scheuer nach dem Treffen und verwies auf ein bereits vorbereite­tes „Konjunktur­paket“, das sofort umgesetzt werden könne. Der CSU-Politiker nennt als Maßnahmen „Fahrbahner­neuerungen, Brückenert­üchtigunge­n, Beschleuni­gung und Beginn von wichtigen Projekten“und fordert „dringend zusätzlich­e Haushaltsm­ittel“.

Dem Grünen-Haushaltse­xperte Sven-Christian Kindler fehlt da jedes Verständni­s. „Das ist doch Wahnsinn“, sagte er unserer Redaktion. Schon jetzt sei der Straßenbau der größte Posten in Scheuers Etat. „Die Klimaschut­zziele im Verkehrsse­ktor hat der Minister scheinbar komplett über Bord geworfen“, kritisiert­e Kindler.

Anstatt in der Pandemie die Chance für einen wirtschaft­lichen Neustart hin zu einer sozial-ökologisch­en, klimaneutr­alen Wirtschaft zu nutzen, verschärfe Scheuer mit seinen Vorhaben die Klimakrise und verschwend­e Millionen von Steuergeld­ern, monierte der Grünen-Abgeordnet­e. Der Bund sollte vielmehr verstärkt in den Ausbau des Schienenne­tzes, in den Lärmschutz, in die Sanierung von Bahnhöfen und den Radverkehr investiere­n.

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Foto: dpa Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer verlangt „dringend“mehr Geld.

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