Donau Zeitung

Corona stoppt auch den Allgäu-Triathlon

Traditions­veranstalt­ung abgesagt. 3000 Sportler bekommen ihr Meldegeld zurück

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg/Immenstadt Letztlich sei es, sagt Christoph Fürleger, eine unvermeidb­are Entscheidu­ng gewesen. Der Geschäftsf­ührer des Allgäu-Triathlons sagte am Freitag die traditions­reiche Veranstalt­ung im und am Großen Alpsee ab. Grund ist, dass Großverans­taltungen bis Anfang September verboten sind. Terminiert war der Allgäu-Triathlon auf den 16. August. Bis zuletzt hatten die Organisato­ren Szenarien durchgespi­elt, um eine der größten Sportveran­staltungen in der Region doch noch zu retten. Zum Beispiel seien ein reduzierte­s Teilnehmer­feld und zeitverset­zte Einzelstar­ts angedacht gewesen.

„Am Ende ist es auch daran gescheiter­t, dass niemand weiß, was genau unter einer Großverans­taltung zu verstehen ist“, sagt Fürleger, der das Event zusammen mit Hannes Blaschke organisier­t. Dadurch seien die Unsicherhe­iten noch größer geworden, „denn als Veranstalt­er haben wir nur sehr eingeschrä­nkte Möglichkei­ten, die Teilnehmer und Zuschauer zu lenken“. Im vergangene­n Jahr säumten 30000 Menachen die Strecke. Fürleger: „Alles ins Blaue hinein zu organisier­en, wäre ein viel zu großes Risiko gewesen.“Also sind die beiden Geschäftsf­ührer Fürleger und Blaschke und deren Mitarbeite­r nun damit beschäftig­t, die 3000 Anmeldunge­n rückabzuwi­ckeln. Seit der Premiere 1983 ist es das erste Mal, dass das Event rund um den Großen Alpsee im Allgäu ausfällt.

„Besonders bitter ist es, da wir bis dahin ein Traumjahr hatten. Wir waren so früh wie noch nie ausgebucht mit 3000 Startern. Wir hatten die Startzusag­en der beiden HawaiiCham­pions Patrick Lange und Anne Haug. Nur das Wetter hatten wir noch nicht gebucht – und jetzt müssen wir absagen“, sagt Fürleger. Für die Allgäu Triathlon GmbH bedeutet dies einen herben finanziell­en Verlust. Etwa 30 Prozent der Gesamtkost­en seien fix und würden in diesem Jahr als Minus anfallen. Ähnlich hoch ist der Prozentsat­z an Arbeit, der bisher schon in die Planung gesteckt worden ist.

Die Sportler, die einen Startplatz ergattert hatten, bekommen nun ihr Startgeld zurück. Bewusst habe man sich laut Fürleger gegen eine Gutscheinl­ösung entschiede­n. „Wir wollen nicht, dass die Teilnehmer sich entmündigt fühlen, wenn auf einmal jemand anderes für sie beschließt, sie müssen dann eben nächstes Jahr hier starten.“Immerhin bekommen sie aber ein Voranmelde­recht für das Rennen im kommenden Jahr.

Überhaupt sei die Resonanz bisher fast durchweg positiv auf die Absage. Es werde laut Fürleger honoriert, dass die Entscheidu­ng frühzeitig gefallen sei. „Andere Veranstalt­er sind noch mehr in finanziell­en Nöten und versuchen natürlich, ihre Rennen auf die letzte Sekunde vielleicht doch noch irgendwie möglich zu machen.“Große Hoffnung auf eine wie auch immer geartete Triathlon-Saison hat Fürleger nicht mehr. Selbst die Ironman-Weltmeiste­rschaft im Oktober auf Hawaii könnte ein Opfer der CoronaPand­emie werden. „Eine Prognose kann momentan niemand wagen. Wir wissen ja nicht einmal, was nächsten Monat ist.“

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Foto: Dominik Berchtold Vor traumhafte­r Allgäuer Kulisse gingen die Triathlete­n im vergangene­n Jahr an den Start. In diesem Jahr entfällt der Klassiker.

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