Was dahintersteckt
Über den Multimilliardär Bill Gates kursieren viele Gerüchte:
● Behauptung 1 Gates will im Kampf gegen den Erreger den Menschen Mikrochips einpflanzen lassen und so die totale Kontrolle erlangen.
● Bewertung Gates schrieb im März, dass irgendwann „digitale Zertifikate“Auskunft geben könnten, wer eine Infektion mit dem Coronavirus durchgestanden hat oder – sobald das möglich ist – dagegen geimpft ist. Diese Aussage wurde mit anderen Projekten verrührt, die von der Gates-Stiftung unterstützt werden – etwa Forschungen zur digitalen Identifizierung, zu einer Technik, die Impfungen im Infrarotlicht auf der Haut anzeigt, sowie zu Verhütungsmethoden via Mikrochips. Mit dem Coronavirus haben sie nichts zu tun.
● Behauptung 2 Gates finanziert die Weltgesundheitsorganisation WHO.
● Bewertung Das ist übertrieben. Doch gehört die Gates-Stiftung tatsächlich zu den größten Geldgebern der WHO. 2018/2019 flossen Spenden der Stiftung in Höhe von 367,7 Millionen Dollar in WHO-Projekte. Damit war sie als zweitwichtigster Zahler nach den USA (553 Mio.) gelistet, die jüngst ihre finanzielle Unterstützung einfroren.
● Behauptung 3 Die Gates-Stiftung soll die Entwicklung des Coronavirus finanziert haben – inklusive Patent.
● Bewertung Das entbehrt jeder Grundlage. Der vermeintliche Beweis: ein Patent eines von der Stiftung unterstützten Instituts von 2015 mit dem Titel „Coronavirus“. Dabei geht es aber nicht um SarsCoV-2, sondern um die Impfstoffentwicklung gegen ein Geflügelvirus aus der Gruppe der Coronaviren.
● Behauptung 4 Gates hat seine eigenen Kinder nicht impfen lassen.
● Bewertung Abstruse Quelle: Gates’ vermeintlicher früherer Arzt soll das in den 90ern auf einem Symposium in Seattle erzählt haben. Es werden weder der Name des Symposiums noch der des Arztes genannt.