Donau Zeitung

Die Arche kämpft ums Überleben

Die Corona-Krise trifft die soziale Einrichtun­g in Dischingen, die auch Menschen aus dem Landkreis Dillingen nutzen, hart. Doch die Beteiligte­n geben die Hoffnung nicht auf

- VON ANDREAS SCHOPF

Dischingen Die Arche in Dischingen feiert heuer das Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen. Nur: Zum Feiern ist in der Begegnungs­stätte niemandem zumute. „Die Situation belastet uns alle“, sagt Inge GreinFeil, die Macherin der Aktion „Freunde schaffen Freude“. Die Corona-Krise trifft die Beteiligte­n in Dischingen mit voller Wucht. Denn mit den Kabarettun­d Kleinkunst­auftritten, die derzeit ausfallen, ist der Einrichtun­g ein wichtiges Standbein zur Finanzieru­ng weggebroch­en. Und das, obwohl der Vorverkauf heuer „sensatione­ll“gelaufen sei. „Es wäre ein sehr erfolgreic­hes Jahr geworden“, sagt Grein-Feil.

Doch solche Auftritte mit vielen

Besuchern werden auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein. Die Arche muss nun ums Überleben kämpfen. „Wir haben keine Einnahmen mehr, aber laufende Ausgaben“,

betont Grein-Feil. „Ob wir es über die Krise hinaus schaffen, steht in den Sternen.“Die 74-Jährige möchte aber nicht jammern. „Anderen geht es genauso oder noch schlimmer“, sagt sie. Man habe Reserven für einige Monate, auch dank toller Sponsoren, wie sie sagt. So gebe es bei ihr keine „Weltunterg­angsstimmu­ng“, aber eben doch eine gewisse Sorge, wie es mit ihrem Lebenswerk weitergeht. Sie sei eine „Kämpfernat­ur“und werde nicht tatenlos zusehen, wenn es mit der Arche bergab geht. „Wir haben nie viel Geld gehabt und mussten immer betteln“, sagt sie. Und trotzdem ist die jetzige Situation eine andere. Es gehe beispielsw­eise darum, Stefanie Zengerle, die neue Mitarbeite­rin, die vor allem Grein-Feils Mann Siggi Feil entlasten soll, weiterhin zu halten und bezahlen zu können. Grein-Feil bittet um Spenden, damit die Arche überleben kann, habe aber auch Verständni­s dafür, wenn Menschen derzeit woanders finanziell unterstütz­en möchten, schließlic­h hätten derzeit viele Zukunftsso­rgen.

Ihr Engagement jedenfalls setzt Grein-Feil trotz der Krise fort. Sie ließ Blumensträ­uße in Pflegeheim­e schicken oder versendete Osterkarte­n an diejenigen, die von der Aktion unterstütz­t wurden, nun aber zum Teil vereinsame­n. Um den Menschen beizustehe­n, führt sie viele Telefonges­präche, damit die Menschen jemanden zum Reden haben. „Da höre ich allerhand, wie schwer und belastend diese absolut unbekannte Situation sein kann“, so Grein-Feil.

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Fotos: FsF, Schopf (Archiv) Die Arche steht vor einer ungewissen Zukunft.
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Inge Grein-Feil

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