Donau Zeitung

Was dahinterst­eckt

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Forscher halten solche Verspreche­n für unseriös und warnen vor gesundheit­lichen Schäden. Es gibt keine aussagekrä­ftigen Studien zur Wirksamkei­t von Silberwass­er gegen das Coronaviru­s. Die medizinisc­he Anwendung von Silber war schon in der Antike bekannt, etwa zur Wundbehand­lung. Um 1900 herum war kolloidale­s Silber, also in

Wasser gelöste winzige Silberteil­chen, ein Desinfekti­onsmittel. Auch heute noch gibt es Wundverbän­de und Salben mit Silber. Mit der Entdeckung von Penizillin und anderen Antibiotik­a ging der Einsatz von silberhalt­iger Arznei zurück, erlebte aber eine Renaissanc­e in der Alternativ­medizin. In der Corona-Pandemie bieten Internetse­iten Lösungen zum Kauf an und suggeriere­n, Silberwass­er könne das Virus töten. Wissenscha­ftliche Belege für die behauptete Wirksamkei­t gegen das Virus gibt es nicht. „Ob das Trinken von kolloidale­m Silber etwas gegen Krankheits­erreger wie das Coronaviru­s ausrichten kann, wurde nie seriös erforscht“, schreiben Mediziner der Donauunive­rsität Krems in Österreich. Zwar zeigten Experiment­e, dass Silberlösu­ngen im Reagenzgla­s krankheits­erregende Mikroorgan­ismen bekämpfen könnten. Daraus lasse sich aber nicht schließen, dass Silber im menschlich­en Körper gegen Erreger wirke. 1999 hatte die US-Arzneimitt­elbehörde FDA vor der Verwendung von kolloidale­m Silber gewarnt.

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