Donau Zeitung

Angriffe in Hanau

Gewalt Zwei Syrer stechen auf vier Männer ein. Waren die Verletzten Zufallsopf­er?

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Hanau Nach den Messerangr­iffen am Dienstagab­end in Hanau hat die Staatsanwa­ltschaft keine Hinweise auf politische Motive. „Wir haben derzeit keine Anhaltspun­kte auf eine fremdenfei­ndliche, politisch motivierte oder terroristi­sche Tat“, sagte Oberstaats­anwalt Dominik Mies am Mittwoch auf Anfrage. Es gebe derzeit auch keine bekannten Verbindung­en zu den Gewalttate­n im Februar in Hanau.

Bei den beiden festgenomm­enen Tatverdäch­tigen handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 23 und 29 Jahre alte Männer aus Syrien. Sie seien nun in Gewahrsam und würden vernommen, berichtete die Polizei. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags. Zum Tatgescheh­en hätten sie sich aber noch nicht eingelasse­n, sagte Oberstaats­anwalt Mies.

Die Hintergrün­de und das Motiv der Tat seien unklar. Ebenso ungewiss ist, ob sich Täter und Opfer kannten oder es ein zufälliges Zusammentr­effen war. Ein Zeugenhinw­eis hatte die Ermittler auf die Spur der Tatverdäch­tigen gebracht. Die Staatsanwa­ltschaft Hanau und die Kriminalpo­lizei haben die weiteren Ermittlung­en übernommen und suchen weitere Zeugen.

Die beiden Männer werden verdächtig­t, am Dienstagab­end beteiligt gewesen zu sein, als an mehreren Tatorten in der Hanauer Innenstadt vier Männer zwischen 17 und 26 Jahren verletzt wurden. Sie wurden laut Polizei von Mitglieder­n einer Gruppe mit Messern und Stangen angegriffe­n. Die Opfer der Angriffe erschienen am späten Abend kurz nacheinand­er in der Notaufnahm­e des Hanauer Klinikums. Einige Männer wiesen Stichwunde­n auf.

Bei der anschließe­nden Fahndung nach den geflüchtet­en Tätern war auch ein Polizeihub­schrauber eingesetzt worden. Alle Verletzten waren am Mittwochmo­rgen außer Lebensgefa­hr, wie Mies berichtete. Bei den Verletzten handelt es sich laut Staatsanwa­ltschaft um zwei Syrer, einen Iraker und einen Albaner.

In Hanau hatte am Abend des 19. Februar ein 43 Jahre alte Deutscher neun Menschen mit ausländisc­hen Wurzeln erschossen. Später wurden er und seine Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Ermittler gehen von einer Tat aus rassistisc­hen Motiven aus.

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