Formel 1 in Baden?
Corona könnte Hockenheim ein Comeback verschaffen – aber ohne Zuschauer
Hockenheim Die Geschäftsführung des Hockenheimrings steht der möglichen Austragung eines Formel-1-Rennens noch in dieser durch die Corona-Krise beeinträchtigten Saison offen gegenüber. „Wir würden eine konkrete Anfrage prüfen und uns Gesprächen nicht verschließen“, sagte Jorn Teske. Er führt mit Jochen Nerpel die Geschäfte auf dem Traditionskurs. „Wir stehen ohnehin mit den Rechteinhabern in unregelmäßigem und lockerem Austausch.“
Hockenheim war für dieses Jahr aus dem Kalender der Formel 1 gefallen. Die Rechteinhaber hoffen mit einem Notkalender noch auf 15 bis 18 Rennen in diesem Jahr. Oberbürgermeister Marcus Zeitler hält ein Rennen ohne Zuschauer auf dem Traditionskurs in Nordbaden für möglich. „Die Anfrage der Formel1-Rechteinhaber zeigt mir, dass die Attraktivität unseres Hockenheimrings ungebrochen ist. Das finde ich toll“, sagte der CDU-Politiker. „Ich kann mir vor dem Hintergrund des Coronavirus grundsätzlich ein Formel-1-Rennen ohne Publikum auf dem Ring vorstellen.“Dabei müssten aber die Corona-Vorgaben des Landes ohne Abstriche erfüllt werden. „Die Gesundheit aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Das Rennen muss deshalb für den Ring mit ausreichender Vorlaufzeit organisatorisch durchführbar sein.“Am Ende müsse wirtschaftlich auch mindestens eine „schwarze Null“herauskommen. Die Geschäftsführung des Hockenheimrings wurde vom Formel-1-Rechteinhaber wegen eines möglichen Rennens in diesem Jahr kontaktiert.
Im vergangenen Jahr hatte die Formel 1 zum 37. Mal im Motodrom gastiert. Das DeutschlandRennen konnte aber erst durch eine Sponsorschaft von Mercedes gerettet werden. Für 2020 war der Große Preis von Deutschland für die Betreiber finanziell nicht zu stemmen gewesen.