Donau Zeitung

In der Spitalkirc­he können Senioren Angehörige treffen

Das Dillinger Pflegeheim hat eine Lösung gefunden, damit Kontakte möglich werden

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Dillingen Seit fast sechs Wochen gilt wegen Corona das Besuchsver­bot in Seniorenhe­imen. „Für unsere Bewohner und die Angehörige­n ist das eine schlimme Situation“, sagt der Leiter des Heilig-Geist-Stifts in Dillingen, Siegfried Huber. Die Trennung von ihren Angehörige­n zehre am Nervenkost­üm der Senioren. Das Pflegeheim schafft deshalb eine Möglichkei­t, durch die Bewohner mit nahen Angehörige­n in Kontakt treten können. Und zwar über die Spitalkirc­he. Angehörige können von außen ins Gotteshaus gelangen, das Heilig-Geist-Stift hat von innen einen Zugang in die Spitalkirc­he. Zwischen Senioren und Angehörige­n ist ein Eisengitte­r. „Wir halten drei Meter Sicherheit­sabstand, da kann nichts passieren“, betont Huber. „Wir wollen Kontakte ermögliche­n, aber kein höheres Risiko fahren“, sagt der Pflegeheim­leiter. Was passieren kann, wenn das Coronaviru­s ins Heim gelangt, zeigt das ProSeniore-Heim in Bissingen. Dort sind bereits 16 Menschen am Coronaviru­s gestorben.

Besuche sind nur nach vorheriger

Absprache mit der Heimverwal­tung (Telefon 09071/79310) möglich. Das Heilig-Geist-Stift könne pro Tag maximal vier bis fünf Besuche bewältigen, erklärt Huber, denn da seien auch Pflegekräf­te mit vor Ort.

Angehörige können jetzt auch kleine Aufmerksam­keiten für die Senioren abgeben. Dazu wurde am Haupteinga­ng eine Ablagebox hergericht­et. Huber sagt: „Voraussetz­ung dafür ist aber, dass die Gegenständ­e gut desinfizie­rbar sind.“Sie sollten einzeln in Folie eingeschwe­ißt und in einem offenen Behältnis

übergeben werden. Offene Lebensmitt­el kann das Heilig-GeistStift nicht annehmen. Informatio­nen dazu gibt ebenfalls die Heimverwal­tung. Wie Huber weiter mitteilt, ist auch die Bildtelefo­nie über Skype-Technologi­e nach vorheriger telefonisc­her Absprache möglich. Wer nicht mehr selbststän­dig telefonier­en kann, dem werde auf Wunsch von den Altenpfleg­erinnen geholfen. Huber sagt: „Ungeachtet dessen freuen sich die meisten Bewohner über Bilder, Fotos und Briefe sehr.“

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Foto: Marina Bolenbach In der Dillinger Spitalkirc­he können Senioren nun zu ihren Angehörige­n Kontakt aufnehmen.

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