So könnte die B16 künftig aussehen
Stadtrat Das Staatliche Bauamt stellt die aktuellen Pläne zum dreistreifigen Ausbau zwischen Faimingen und Lauingen vor. Dort soll sich einiges ändern – besonders für die Landwirte
Lauingen Die B 16 soll auf der Strecke von Günzburg nach Tapfheim in weiten Teilen erneuert werden. So weit, so bekannt. Jetzt kommt neue Bewegung in die Planungen. Denn das Staatliche Bauamt Krumbach hat ein neues Konzept erstellt, wie der Teil zwischen der Anschlussstelle Faimingen und Lauingen West künftig aussehen könnte. In der letzten Sitzung des aktuellen Lauinger Stadtrats am Dienstag stellte Baurat Henrik Vosdellen, Abteilungsleiter für Planung und zentrale Aufgaben im Bauamt, die Details vor.
Er beschrieb die Gründe für das bereits seit 2009 geplante Vorhaben so: „Wir wollen die B16 ausbauen, um den Landkreis besser anzubinden und auf der Strecke sichere Überholmöglichkeiten zu schaffen.“Es ist nicht das erste Mal, dass für den Abschnitt Pläne erarbeitet wurden. Ursprünglich sollte er als Kraftfahrstraße deklariert werden, landwirtschaftlicher Verkehr hätte dort dann nicht mehr fahren dürfen. Die Pläne scheiterten aber unter anderem am Widerstand vieler Landwirte, deren Grundstücke für die Realisierung des Vorhabens unverzichtbar sind.
Die neuen Pläne, so Vosdellen, gehen auf die Sorgen der Landwirte ein: Der rund eineinhalb Kilometer lange Abschnitt zwischen der Auffahrt Faimingen und Lauingen West (Nähe Same Deutz-Fahr) soll dreistreifig ausgebaut werden. Zudem zieht sich über die komplette Strecke ein sogenannter Verflechtungsstreifen: Die Ein- und Ausfädelungsstreifen der beiden Abfahrten werden also miteinander verbunden. „So können auch Landwirte die Straße künftig benutzen“, erklärt Vosdellen im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Auffahrt Faimingen wird zudem erneuert. Die bisherige frontale und unfallanfällige Auffahrt soll höhenfrei ausgebaut werden. Eine Brücke führt dann über die B16 und auf die entsprechende Auffahrt.
Der Ausbau bringt weitere Maßnahmen mit sich: So soll etwa die Brücke des Wirtschaftswegs, der den Faiminger Kapellenweg mit den Feldern nördlich der B 16 verbindet und schließlich zur dortigen Kapelle führt, abgebaut werden. Denn: Die Brücke bietet unterhalb nicht genug
Platz für die neue Bundesstraße. Auch die beiden bestehenden Bahnübergänge auf den Feldern sind, wenn dieser Plan umgesetzt wird, Geschichte. Vosdellen gibt zu verstehen, dass das in Absprache mit der Bahn geplant worden sei. Die Übergänge, an denen Wartende noch per Drücken eines Hebels das Signal zum Drüberfahren anfordern müssen, seien sehr alt, Reparaturen heute gar
Visualisierung: Staatliches Bauamt Krumbach nicht mehr möglich, weil die Ersatzteile fehlten. Aktuell müsse man dort zudem oft sogar mehrere Minuten warten, bis man drüberfahren kann. Früher oder später, sagt Vosdellen, hätte die Bahn die Übergänge ohnehin geschlossen. Im Gegenzug sollen einige der Wirtschaftswege aber asphaltiert werden. Die positive Nachricht für die Landwirte: Die Brücke, die der Auffahrt auf die B 16 dienen soll, führt ebenfalls auf die Felder im Norden und kann von Landmaschinen benutzt werden.
Abgesehen davon sieht der neue Plan auch eine Verbesserung für Radfahrer vor. Der vom Landratsamt vorgesehene Radweg von Lauingen nach Gundelfingen entlang der Verbindungsstraße DLG 7 soll unter der Auffahrt hindurchführen, sodass es zu keinem Kreuzungsverkehr kommt. Außerdem soll ein Ableger des Radwegs über die Brücke nach Norden führen.
Das Projekt befindet sich aktuell in der Vorentwurfsphase. Das heißt, die Pläne sind noch nicht final. Der Baubeginn, schätzt Vosdellen, sei frühestens für 2023 denkbar – sofern der Entwurf von allen Instanzen befürwortet wird. Die Kosten belaufen sich auf etwa acht Millionen Euro. Sie werden weitestgehend von der Bundesrepublik und dem Landkreis übernommen. Die Stadt Lauingen werde an den Kosten wiederum durch den Landkreis beteiligt. Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) erklärte, dass viele Faiminger Landwirte angesichts des Plans geteilter Meinung seien. Für sie sei die aktuelle Situation einfacher. Trotzdem sieht Müller in dem Entwurf einen „Teilerfolg“für das Projekt.
Diskussionsbedarf gibt es noch wegen des nachfolgenden Bauabschnitts zwischen Lauingen West und Ost. Ein dreistreifiger Ausbau ist dort angesichts der vielen Engstellen durch die Brücken schwer realisierbar. Dietmar Bulling (SPD) sieht darin einen „ganz entscheidenden Punkt“. Er wollte wissen, wieso nicht erst mit diesem Abschnitt angefangen wird. Vosdellen erklärte daraufhin, dass auch Bauabschnitt 6 berücksichtigt werde, aber noch weitere Abstimmungen nötig seien.
Bei den Stadträten kam der Entwurf gut an. Sie sprachen sich am Ende geschlossen dafür aus.