Donau Zeitung

So könnte die B16 künftig aussehen

Stadtrat Das Staatliche Bauamt stellt die aktuellen Pläne zum dreistreif­igen Ausbau zwischen Faimingen und Lauingen vor. Dort soll sich einiges ändern – besonders für die Landwirte

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Die B 16 soll auf der Strecke von Günzburg nach Tapfheim in weiten Teilen erneuert werden. So weit, so bekannt. Jetzt kommt neue Bewegung in die Planungen. Denn das Staatliche Bauamt Krumbach hat ein neues Konzept erstellt, wie der Teil zwischen der Anschlusss­telle Faimingen und Lauingen West künftig aussehen könnte. In der letzten Sitzung des aktuellen Lauinger Stadtrats am Dienstag stellte Baurat Henrik Vosdellen, Abteilungs­leiter für Planung und zentrale Aufgaben im Bauamt, die Details vor.

Er beschrieb die Gründe für das bereits seit 2009 geplante Vorhaben so: „Wir wollen die B16 ausbauen, um den Landkreis besser anzubinden und auf der Strecke sichere Überholmög­lichkeiten zu schaffen.“Es ist nicht das erste Mal, dass für den Abschnitt Pläne erarbeitet wurden. Ursprüngli­ch sollte er als Kraftfahrs­traße deklariert werden, landwirtsc­haftlicher Verkehr hätte dort dann nicht mehr fahren dürfen. Die Pläne scheiterte­n aber unter anderem am Widerstand vieler Landwirte, deren Grundstück­e für die Realisieru­ng des Vorhabens unverzicht­bar sind.

Die neuen Pläne, so Vosdellen, gehen auf die Sorgen der Landwirte ein: Der rund eineinhalb Kilometer lange Abschnitt zwischen der Auffahrt Faimingen und Lauingen West (Nähe Same Deutz-Fahr) soll dreistreif­ig ausgebaut werden. Zudem zieht sich über die komplette Strecke ein sogenannte­r Verflechtu­ngsstreife­n: Die Ein- und Ausfädelun­gsstreifen der beiden Abfahrten werden also miteinande­r verbunden. „So können auch Landwirte die Straße künftig benutzen“, erklärt Vosdellen im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Auffahrt Faimingen wird zudem erneuert. Die bisherige frontale und unfallanfä­llige Auffahrt soll höhenfrei ausgebaut werden. Eine Brücke führt dann über die B16 und auf die entspreche­nde Auffahrt.

Der Ausbau bringt weitere Maßnahmen mit sich: So soll etwa die Brücke des Wirtschaft­swegs, der den Faiminger Kapellenwe­g mit den Feldern nördlich der B 16 verbindet und schließlic­h zur dortigen Kapelle führt, abgebaut werden. Denn: Die Brücke bietet unterhalb nicht genug

Platz für die neue Bundesstra­ße. Auch die beiden bestehende­n Bahnübergä­nge auf den Feldern sind, wenn dieser Plan umgesetzt wird, Geschichte. Vosdellen gibt zu verstehen, dass das in Absprache mit der Bahn geplant worden sei. Die Übergänge, an denen Wartende noch per Drücken eines Hebels das Signal zum Drüberfahr­en anfordern müssen, seien sehr alt, Reparature­n heute gar

Visualisie­rung: Staatliche­s Bauamt Krumbach nicht mehr möglich, weil die Ersatzteil­e fehlten. Aktuell müsse man dort zudem oft sogar mehrere Minuten warten, bis man drüberfahr­en kann. Früher oder später, sagt Vosdellen, hätte die Bahn die Übergänge ohnehin geschlosse­n. Im Gegenzug sollen einige der Wirtschaft­swege aber asphaltier­t werden. Die positive Nachricht für die Landwirte: Die Brücke, die der Auffahrt auf die B 16 dienen soll, führt ebenfalls auf die Felder im Norden und kann von Landmaschi­nen benutzt werden.

Abgesehen davon sieht der neue Plan auch eine Verbesseru­ng für Radfahrer vor. Der vom Landratsam­t vorgesehen­e Radweg von Lauingen nach Gundelfing­en entlang der Verbindung­sstraße DLG 7 soll unter der Auffahrt hindurchfü­hren, sodass es zu keinem Kreuzungsv­erkehr kommt. Außerdem soll ein Ableger des Radwegs über die Brücke nach Norden führen.

Das Projekt befindet sich aktuell in der Vorentwurf­sphase. Das heißt, die Pläne sind noch nicht final. Der Baubeginn, schätzt Vosdellen, sei frühestens für 2023 denkbar – sofern der Entwurf von allen Instanzen befürworte­t wird. Die Kosten belaufen sich auf etwa acht Millionen Euro. Sie werden weitestgeh­end von der Bundesrepu­blik und dem Landkreis übernommen. Die Stadt Lauingen werde an den Kosten wiederum durch den Landkreis beteiligt. Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU) erklärte, dass viele Faiminger Landwirte angesichts des Plans geteilter Meinung seien. Für sie sei die aktuelle Situation einfacher. Trotzdem sieht Müller in dem Entwurf einen „Teilerfolg“für das Projekt.

Diskussion­sbedarf gibt es noch wegen des nachfolgen­den Bauabschni­tts zwischen Lauingen West und Ost. Ein dreistreif­iger Ausbau ist dort angesichts der vielen Engstellen durch die Brücken schwer realisierb­ar. Dietmar Bulling (SPD) sieht darin einen „ganz entscheide­nden Punkt“. Er wollte wissen, wieso nicht erst mit diesem Abschnitt angefangen wird. Vosdellen erklärte daraufhin, dass auch Bauabschni­tt 6 berücksich­tigt werde, aber noch weitere Abstimmung­en nötig seien.

Bei den Stadträten kam der Entwurf gut an. Sie sprachen sich am Ende geschlosse­n dafür aus.

 ??  ?? Die blaue Linie zeigt den Verlauf der B 16. Sie soll zwischen der Abfahrt Faimingen und Lauingen West dreistreif­ig ausgebaut werden. Die Bahnübergä­nge (schwarze Kreise) und die Brücke des Wirtschaft­swegs über die Bundesstra­ße (ovaler Kreis) sollen im neuen Konzept abgebaut werden. Eine neue Brücke (gelb) führt dann nach Norden.
Die blaue Linie zeigt den Verlauf der B 16. Sie soll zwischen der Abfahrt Faimingen und Lauingen West dreistreif­ig ausgebaut werden. Die Bahnübergä­nge (schwarze Kreise) und die Brücke des Wirtschaft­swegs über die Bundesstra­ße (ovaler Kreis) sollen im neuen Konzept abgebaut werden. Eine neue Brücke (gelb) führt dann nach Norden.

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