Donau Zeitung

Zwangspaus­e auf der Trauminsel

Corona-Pandemie Der Lauinger Youtuber Max Schön ist seit Wochen auf den Philippine­n. Das war nicht geplant

- Interview: Vanessa Polednia

Boracay/Dillingen Max Schön und Max Zimmermann haben nicht nur den gleichen Vornamen und teilen sich Kindheitse­rinnerunge­n, sie reisen seit vergangene­m Oktober zusammen um die Welt (wir berichtete­n). Begonnen hatte das Abenteuer in Thailand – vom Coronaviru­s war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede. Mittlerwei­le hat die Pandemie auch die Pläne der Lauinger auf Weltreise durcheinan­dergebrach­t. Videoblogg­er Schön (TvMixMax) spricht im Interview über ihre Erfahrunge­n.

Wo befindet ihr euch gerade?

Max Schön: Wir sind auf den Philippine­n, auf der Insel Boracay. Das ist normalweis­e eine ziemliche Touristeni­nsel, nur, dass gerade gefühlt 95 Prozent der Touristen abgereist sind. Die letzten internatio­nalen Flüge von hier gingen vor vier Wochen.

Und ihr seid nicht in einem dieser Flugzeuge gesessen …

Schön: Genau. Wir hatten zwei Möglichkei­ten: Abreisen oder für unbestimmt­e Zeit auf der Insel bleiben. Wir haben eine Pro- und Kontralist­e gemacht und gecheckt, wie es um unsere Auslandskr­ankenversi­cherung steht. Normalerwe­ise hat man 14 Tage Zeit, auszureise­n, wenn es eine Reisewarnu­ng gibt. Aber da das weltweit der Fall ist, gibt es eine Ausnahmere­gelung und unser Versicheru­ngsschutz bleibt erhalten.

Wie sieht der Alltag auf Boracay aus? Schön: Wir sind bei einer philippini­sch-schweizeri­schen Familie unterkomme­n. Es gibt hier genauso Einschränk­ungen wie in Deutschlan­d.

Wir haben hier einen „Lockdown“, das heißt, dass niemand auf die Insel darf und die Einheimisc­hen nur für Lebensmitt­el und Notfälle die Insel verlassen dürfen. Man bekommt einen Quarantäne­ausweis pro Haushalt, mit dem man die Wohnung verlassen darf. Die Tourishops

haben alle geschlosse­n. Es gibt in den Restaurant­s nur noch Lieferserv­ice und Essen zum Mitnehmen. Und man darf nicht mehr im Meer baden oder sich sonnen, sondern nur spazieren gehen.

In Bayern gibt es seit kurzem eine

Mundschutz­pflicht. Wie ist es bei euch?

Schön: Die Menschen tragen hier bereits seit Wochen alle Masken. Das Militär und Polizisten sprechen einen auf der Straße an, wenn man keine Maske trägt. Aber man wird nur ermahnt. Seit ungefähr einem Monat gibt es zudem den „Liquor Ban“, man darf keinen Alkohol mehr kaufen.

Wie vertreibt ihr euch eure Zeit – ganz ohne Alkohol und baden gehen? Schön: Wir haben eine schöne Dachterras­se zum Entspannen und können glückliche­rweise vom Laptop aus arbeiten. Ich habe noch ganz viel Filmmateri­al von den vergangene­n Wochen, um das ich mich kümmern muss. Außerdem nutze ich die Zeit zum Spanischle­rnen. Wir haben ja vor, irgendwann nach Südamerika weiterzure­isen.

Ihr habt eure Weltreise lange geplant. Macht ihr euch Sorgen über den weiteren Verlauf?

Schön: Das ist eine Sache der Einstellun­g. Das könnte einen natürlich runterzieh­en. Aber wir haben beschlosse­n, uns keine Sorgen zu machen. Vier Wochen Philippine­n waren eigentlich geplant. Wir sind jetzt schon acht Wochen auf der Insel. Wie und wohin es dann weitergeht, steht noch in den Sternen. Und ist davon abhängig, welche Grenzen überhaupt offen sind. Unsere Route war eh nicht in Stein gemeißelt. Ich finde es auch nicht super schlimm, auf den Philippine­n festzusitz­en. Ich meine, es gibt dafür schlechter­e Orte als eine Trauminsel. O Blog Du willst erfahren, wie die bisherige Route der beiden Weltenbumm­ler aussah, oder bist selber an einer Reise um den Globus interessie­rt? Max Schön schreibt auf seinem Blog www.travelfeel­s.de über ihre Reise und gibt viele hilfreiche Tipps zur Organisati­on.

 ?? Foto: Schön ?? Max Schön und Freund Max Zimmermann, beide aus Lauingen, haben sich im vergangene­n Jahr auf eine Weltreise aufgemacht. Damals rechneten sie nicht damit, dass im Urlaubspar­adies Boracay Maskenpfli­cht herrschen könnte. Doch die globale CoronaKris­e hat auch ihre Pläne vorerst lahmgelegt.
Foto: Schön Max Schön und Freund Max Zimmermann, beide aus Lauingen, haben sich im vergangene­n Jahr auf eine Weltreise aufgemacht. Damals rechneten sie nicht damit, dass im Urlaubspar­adies Boracay Maskenpfli­cht herrschen könnte. Doch die globale CoronaKris­e hat auch ihre Pläne vorerst lahmgelegt.
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