Donau Zeitung

Corona erschütter­t den Arbeitsmar­kt

Arbeitslos­enquote steigt im Landkreis stark an. Mehr als 12 000 Beschäftig­te in Kurzarbeit

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Landkreis Die Corona-Pandemie wirkt sich auf den Arbeitsmar­kt in der Region aus. Der Leiter der Donauwörth­er Arbeitsage­ntur, Richard Paul, teilt mit: „Im Landkreis Dillingen ist die Arbeitslos­igkeit im April im Vergleich zum Vormonat stark gestiegen.“Die Arbeitslos­enquote liegt aktuell bei 2,6 Prozent und damit 0,5 Prozentpun­kte über dem Wert des Vormonats und sogar 0,9 Prozentpun­kte über dem Vorjahresw­ert. Die Corona-Pandemie hinterlass­e deutliche Spuren auf dem Arbeitsmar­kt, sagt Paul.

Im Landkreis Dillingen sind aktuell 1447 Menschen ohne Arbeit, das sind 299 (plus 26 Prozent) mehr als vor einem Monat und 541 (plus 59,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. „Von der üblichen Frühjahrsb­elebung ist dieses Jahr nichts zu spüren“, erläutert der Agenturlei­ter. Von den 1447 arbeitslos gemeldeten

Menschen waren 897 (plus 185 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsage­ntur und 550 (plus 114 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter Dillingen gemeldet.

Die Kurzarbeit stabilisie­re die Beschäftig­ung in großem Ausmaß, berichtet der Agenturche­f. Das Thema Kurzarbeit habe in den vergangene­n Wochen den Arbeitsall­tag beherrscht. Bis zum Anfang dieser Woche haben im Landkreis Dillingen 695 Betriebe für 12126 Arbeitnehm­er Kurzarbeit angemeldet und es gehen auch weiterhin Anzeigen ein, die Kurve flacht aber deutlich ab. Die Anzeigen kommen, wie Paul erläutert, aus nahezu allen Branchen.

Schwerpunk­te sind Gastronomi­e, Metallvera­rbeitung und der Einzelhand­el. „Die Bearbeitun­g der Anzeigen und in der Folge die Auszahlung

der Leistungen haben für uns oberste Priorität“, betont der Agenturlei­ter. Durch eine massive Umsetzung von Personal in diesen Bereich habe die Masse der in den vergangene­n Wochen eingegange­nen Anzeigen abgearbeit­et werden können. Der Schwerpunk­t der Bearbeitun­g hat sich auf die monatliche Zahlbarmac­hung des Kurzarbeit­ergeldes verlagert. „Dies funktionie­rt leider nicht immer so schnell, wie wir das gerne bewerkstel­ligen würden, da viele Betriebe die erforderli­chen Antragsunt­erlagen nicht vollständi­g einreichen“, teilt Paul mit. Das führe zu Rückfragen und Mehraufwan­d und verzögere die Auszahlung der Leistungen.

Der Leiter appelliert deshalb an die Unternehme­n, nur komplett ausgefüllt­e Anträge mit den erforderli­chen

Unterlagen einzureich­en. Ausführlic­he Informatio­nen, Tipps zur Fehlerverm­eidung und Erklärvide­os rund um das Kurzarbeit­ergeld sind auf der Homepage der Agentur für Arbeit Donauwörth zu finden.

Die Corona-Krise führt zu einer deutlich sinkenden Nachfrage nach Arbeitskrä­ften. So wurden im April nur 36 neue Arbeitsste­llen gemeldet. Das bedeutet einen massiven Rückgang um rund 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Stellenbes­tand ist im Vergleich zum vergangene­n Jahr rückläufig. Aktuell sind 608 offene Arbeitsste­llen gemeldet (minus 32 Prozent um Vorjahr). In einigen Branchen wird laut Pressemitt­eilung dringend Personal benötigt. Diese Stellenang­ebote wurden in der Jobbörse bundesweit mit der Markierung „Stellenang­ebote zur Unterstütz­ung in der CoronaKris­e“gekennzeic­hnet.

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