Fast der halbe Lauinger Stadtrat verabschiedet sich
Elf der 24 Mitglieder scheiden aus dem Gremium aus. Auch der Faiminger Ortssprecher hört nach 30 Jahren auf. Bürgermeisterin Müller findet warme Worte
Lauingen Wenn in knapp eineinhalb Wochen der neue Lauinger Stadtrat zum ersten Mal zusammenkommt, wird sich das Gremium deutlich verändert haben. Denn elf der 24 aktuellen Stadträte scheiden mit der zu Ende gehenden Wahlperiode aus. Und auch der Faiminger Ortssprecher Josef Hummel legt sein Amt nach inzwischen 30 Jahren nieder. Bei der letzten Stadtratssitzung sind sie alle von Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) verabschiedet worden – wegen der Corona-Krise unter besonderen Umständen.
Nicht wie sonst üblich im Sitzungssaal des Rathauses, sondern in der Stadthalle kommen die Räte zum letzten Mal in dieser Konstellation zusammen. Per Videoübertragung verfolgen auch einige Bürger im Foyer die Sitzung – drinnen wie draußen mit gehörigem Sicherheitsabstand. Statt des sonst üblichen Händedrucks gibt es für die scheidenden Stadträte schließlich nur warme Worte der Bürgermeisterin. Mehr ist in Zeiten von Corona nicht drin. Sie dankt allen ausscheidenden Räten für ihr jahrelanges Engagement für die Stadt. „Sie alle haben immer viel Gespür für das Notwendige und politisch Machbare bewiesen“, so Müller. Sie sei dankbar für die Zusammenarbeit und auch für die kritischen Worte, die hin und wieder gefallen seien. „Sie alle wollten etwas gestalten und Einfluss nehmen, auch wenn es oft mühselig war, manche Entscheidungen nach außen zu vertreten“, sagt die Bürgermeisterin. Sie habe immer das Gefühl gehabt, dass sie die Interessen der Bürger vertreten haben. Auch wenn der Abschied knapp ausfällt, so kündigt Müller an, diesen später in kleinerem Rahmen nachzuholen, wenn es die Situation zulässt.
Von den elf scheidenden Räten waren drei zur Wahl nicht mehr angetreten. Die meisten Räte verliert die SPD: Meinrad Ludwig (30 Jahre im Stadtrat), Martin Knecht (sechs Jahre im Stadtrat), Ute Vincon (zwölf Jahre Stadträtin), Walter Gruber (sechs Jahre im Gremium, zuvor von 1990 bis 2000 bereits Stadtrat) und Dieter Manßhardt (elf Jahre im Stadtrat, zuvor von 2003 bis 2008 bereits) werden im neuen Gremium nicht mehr mitwirken.
Aus der Fraktion der FDP wiederum scheiden Claudia Stocker (zwölf Jahre im Stadtrat, seit 2014 Fraktionsvorsitzende), Josef Schnitzler (acht Jahre im Stadtrat) und Norbert Bader (sechs Jahre im Stadtrat) aus. Alle drei hatten sich aus beruflichen oder privaten Gründen nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen.
Die CSU verliert mit Tobias Linder (drei Jahre Stadtrat) und Tobias
Powalowski (sechs Jahre im Stadtrat) zwei Mitglieder, die Freien Wähler mit Innozenz Kartaly (zwölf Jahre im Gremium) eines.
Die konstituierende Sitzung des neuen Stadtrats findet am Dienstag, 12. Mai, um 18.30 Uhr statt. Das Gremium setzt sich künftig wie folgt zusammen: Acht Sitze nimmt die CSU ein (zuvor sieben), sechs die SPD (vorher acht). Die Grünen schaffen es bei ihrer ersten Stadtratswahl mit vier Sitzen auf den dritten Platz. FDP (vorher fünf) und Freie Wähler (vorher vier) stellen jeweils drei Räte.