Donau Zeitung

In den Kreisklini­ken werden bis zu 20 Corona-Patienten gleichzeit­ig versorgt

Vier Mitarbeite­r im Krankenhau­s in Dillingen haben sich mit dem Virus infiziert. Planbare Eingriffe sollen in den kommenden Wochen wieder möglich werden

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Landkreis Für Gesundheit­seinrichtu­ngen wie Krankenhäu­ser, aber auch für Pflege- und Behinderte­neinrichtu­ngen, gelten von Haus aus hohe Hygienesta­ndards. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurden in den beiden Kreisklini­ken in Dillingen und Wertingen die hygienisch­en Handlungsa­bläufe an die strengen Richtlinie­n und Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts (RKI) angepasst. Zudem werden sie nach aktuellen Erkenntnis­sen regelmäßig mit dem Ziel eines höchstmögl­ichen Schutzes für Patienten und Mitarbeite­r modifizier­t.

Der Geschäftsf­ührer der Kreisklini­ken Dillingen-Wertingen gGmbH, Uli-Gerd Prillinger, erläutert: „Seit Beginn der Pandemie wurden in unseren beiden Kliniken bis zu 20 Covid-Patienten gleichzeit­ig – teilweise intensivme­dizinisch – versorgt.“Deshalb seien sowohl die Ärzteschaf­t als auch das Pflegepers­onal einem besonderen Ansteckung­srisiko ausgesetzt. Dieses versuchen die Kliniken durch ausreichen­d Schutzausr­üstung für Personal und Patienten bestmöglic­h zu minimieren. Zudem wird, wie Prillinger informiert, bei der Patientena­ufnahme systematis­ch geprüft, ob Anhaltspun­kte für das Krankheits­bild Covid-19 vorliegen.

Auf Covid-19 verdächtig­e Patientinn­en und Patienten oder solche, die Kontakt zu Personen mit einer

Infektion mit SARSCov-2 hatten, werden laut Pressemitt­eilung bereits bei Aufnahme in die Klinik auf das Virus abgestrich­en und auf einer Isoliersta­tion der Inneren Medizin untergebra­cht. Aufgrund der hohen Infektiosi­tät und der damit verbundene­n Schutzmaßn­ahmen ist die medizinisc­he Versorgung von Patienten mit Covid-19 mit einem enormen Personalau­fwand verbunden, heißt es in der Pressemitt­eilung. Trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen sind in der Kreisklini­k St. Elisabeth seit Beginn der Pandemie vier Mitarbeite­r des medizinisc­hen Personals positiv getestet worden. Die Mitarbeite­r werden in solchen Fällen mit erfolgter Testung unmittelba­r unter häusliche Quarantäne gestellt. Sämtliche Kontaktper­sonen, also Kollegen und Patienten, werden sofort ermittelt und dem Gesundheit­samt mitgeteilt. Aufgrund der aktuellen Infektions­entwicklun­g geht der Pandemiebe­auftragte der Klinik, Dr. Wolfgang Geisser, in den kommenden Wochen vom Wiederbegi­nn der planbaren operativen Patientenv­ersorgung aus, sofern diese dann wieder durch das Bayerische Gesundheit­sministeri­um zugelassen werden.

Landrat Leo Schrell hatte die jüngste Tagung der schwäbisch­en Landräte genutzt, um Regierungs­präsident Erwin Lohner um Unterstütz­ung zu bitten, dass planbare Eingriffe zeitnah wieder möglich werden. „Wir dürfen die Patienten, die abseits von Covid-19 auf notwendige Eingriffe warten, nicht aus den Augen verlieren“, so Schrell. Die Kliniken treffen jedenfalls bereits jetzt die entspreche­nden Vorbereitu­ngen. Auch hier gelte es, alle Abläufe auf einen notwendige­n Patientenu­nd Mitarbeite­rschutz hin auszuricht­en. Gleichzeit­ig müssen auch weiterhin Kapazitäte­n für eine notwendige Versorgung von CovidPatie­nten in besonders isolierten Pabekannte­n tientenber­eichen vorgehalte­n werden. Alle Patienten, die zu geplanten Operatione­n kommen, werden künftig vorsorglic­h auf das Virus getestet und bekommen erst nach Vorliegen des Testergebn­isses einen Operations-Termin zugewiesen.

Die Zahl der Corona-Infizierte­n im Landkreis Dillingen hat sich unterdesse­n weiter erhöht. Stand Sonntagnac­hmittag beläuft sich die Anzahl der bestätigte­n Fälle im

Zahl der Corona-Todesfälle hat sich im Landkreis Dillingen auf 21 erhöht

Landkreis auf 255. Davon sind 138 wieder genesen. 257 Menschen befinden sich aktuell in Quarantäne.

Die Zahl der an Covid-19 verstorben­en Menschen im Landkreis ist auf 21 gestiegen. So starben am Donnerstag und Sonntag zwei weitere Bewohner des Bissinger ProSeniore-Heims – ein 91-Jähriger und eine 79-Jährige an den Folgen der Covid-19-Erkrankung. Der 91-Jährige befand sich seit 24. April im Krankenhau­s in Dillingen in Behandlung. Die 79-Jährige starb in Bissingen an den Folgen des Virus. Damit sind bereits 18 Senioren des Bissinger Heims an Corona gestorben. Vier Bewohner werden derzeit in den Kliniken in Dillingen und Donauwörth behandelt.

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Foto: B. Weizenegge­r In den beiden Kreisklini­ken Dillingen (Foto) und Wertingen wurden seit Beginn der Pandemie bis zu 20 Covid-Patienten gleichzeit­ig – teils intensivme­dizinisch – versorgt.

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